Nirgendwo in Europa gibt es so wenige Apotheker in Krankenhäusern wie in Deutschland. Darauf weist der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker e. V. (ADKA) hin und fordert vom Gesetzgeber die verbindliche Einführung von Stationsapothekern im Krankenhaus.

Zum Vergleich: sind beispielsweise in Großbritannien im Durchschnitt 4,4 Apotheker pro 100 Betten im Krankenhaus beschäftigt, so sind es in Deutschland weniger als 0,4. Dies gehe zu Lasten der Patientensicherheit, warnt der ADKA.

Der „Hochrisikoprozess der Arzneimitteltherapie“ im Krankenhaus brauche als Fachmann den Krankenhausapotheker auf Station. Diese Forderung sei als aktiver Patientenschutz zu verstehen und findet sich auch in den European Statements of Hospital Pharmacy, die einen breiten Konsens von Patienten über Pflegende, Ärzte und Apotheker darstellten.

Der ADKA unterstützt daher die aktuelle niedersächsische Gesetzesinitiative. Der geplante Gesetzesentwurf sieht vor, dass es künftig pro 300 Betten mindestens einen Stationsapotheker im Krankenhaus gibt. Er soll die Weiterbildung zum „Fachapotheker für Klinische Pharmazie“ absolviert haben und in der Arzneimitteltherapie bei Aufnahme und Entlassung beraten, ebenso bei der Anwendung und dem Verbrauch von Arzneimitteln und apothekenpflichtigen Medizinprodukten sowie bei der Einhaltung der arzneimittelrechtlichen Bestimmungen.