Das Risiko für ein Burn-out ist in der Akutmedizin besonders relevant. Mithilfe einer strukturierten Befragung unter Mitarbeitern verschiedener Professionen von 41 neonatologischen Intensivstationen in Kalifornien wurden die Prävalenz und die typischen Einflussfaktoren von Burn-out analysiert.

Knapp 2.000 Mitarbeiter verschiedener Berufsgruppen wurden mittels Maslach Burnout Inventory befragt. Zusätzlich wurde die Organisationsstruktur der jeweiligen Intensivstation (Neonatal Intensive Care Unit, NICU) analysiert. Die Prävalenz für ein Burn-out lag in dieser Kohorte bei 26,7% (± 9,8%). Besonders hohe Werte ergaben sich bei einer großen täglichen Patienten-Aufnahmezahl und einer hohen Stationsauslastung, außerdem wenn eine elektronische Patientenkarte etabliert war.

Noch mehr als die Ärzte waren Pflegekräfte von Burn-out betroffen. Einen wesentlichen Einfluss hatten hier die Aufnahmezahl und späte Aufnahmen in der Schicht, hohe Pflegestundenzahl pro Patient und die Mortalitätsrate. Keine Assoziation bestand für die Kriterien Hochrisikopatienten, Lehrkrankenhaus und Präsenz des Neonatologen. Interventionen zur Reduktion von Burn-out sollten demnach vordringlich in NICUs mit ≥ 10 Aufnahmen pro Woche erfolgen.