Die Initiative „Christliche Krankenhäuser in Deutschland“ (CKiD) fordert eine entschlossene Ausrichtung der Krankenhauspolitik der kommenden Legislaturperiode auf der Basis eines erweiterten Qualitätsverständnisses. Priorität sollen dabei die Patienten, das Personal und das Gemeinwohl haben. Drängender Handlungsbedarf bestehe hinsichtlich der Neuregelung von Personaluntergrenzen und bei der flächendeckenden Notfallversorgung. Auch die Versorgung vulnerabler Patienten müsse verbessert werden, so der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) und der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd). Die Regelungen des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG) reichten nicht aus, eine sowohl effektive als auch durch Menschlichkeit und Zuwendung geprägte Patientenversorgung sicherzustellen.

„Wir setzen uns für ein neues Verständnis von Qualität in der Krankenhausbehandlung ein, das sich deutlich an patienten- und gemeinwohlbezogenen sowie professionsethischen Kriterien orientiert. Ein umfassender Qualitätsbegriff muss auch den einzelnen Patienten im Blick haben und sollte sich außerdem stärker an Indikatoren zur Messung der Lebensqualität wie beispielsweise die International Classification of Functioning (ICF) ausrichten“, sagt der DEKV-Vorsitzende Christoph Radbruch. Ein Umdenken sei insbesondere im Umgang mit demenzkranken oder geistig behinderten Patienten notwendig. Um die patientenorientierte Versorgung zu stärken, sei es zudem notwendig, ausreichend Pflegepersonal auszubilden. „Unverzichtbar hierfür ist eine eigenständige, bundesweit geregelte zweijährige Assistenzausbildung, die den Erfordernissen am Arbeitsmarkt entspricht und attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten für die Absolventen eröffnet.“

kkvd-Vize Ingo Morell betont: „Die Politik ist in der kommenden Legislaturperiode gefordert, auf die reale Situation in der Versorgung zu schauen — mit allen regionalen Besonderheiten und personellen Engpässen.“ Das aktuelle Finanzierungssystem stoße auf Grund der höheren Anzahl von multimorbiden Patienten und den dadurch bedingten höheren Anforderungen an die Pflegenden, an seine Grenzen. Daher fordere die CKiD eine vorausschauende und realistische Planung sowie eine Refinanzierung, die den Krankenhäusern ermögliche, eine zukunftsfeste Versorgung zu gestalten. Zum Thema Notfallversorgung sagt Morell: „Es muss endlich Schluss sein mit der sektoralen Abgrenzungsdiskussion.“