laut dem Barmer GEK Arztreport von 2016 leiden in Deutschland 3,25 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen — besonders viele übrigens in Berlin und Brandenburg, am wenigsten in Bremen. Und wenn ich mich so umhöre, muss die Dunkelziffer derer, die ebenfalls unter Schmerzen leiden, diese aber nicht behandeln lassen, diese Zahl eigentlich noch toppen. Doch hartnäckig hält sich unter Betroffenen der Gedanke an Sucht und Abhängigkeit, wenn von einer medikamentösen Schmerztherapie die Rede ist. Woran liegt das? Zu wenig Informationen? Annette Freidank haben wir um einen Beitrag über Analgetika gebeten. In ihrem Artikel „Schmerzen stillen: Opiate, Opioide und nicht-opioide Substanzen“ (Seite 34) gibt sie einen Überblick aus klinisch-pharmazeutischer Sicht.

Nicht immer sind chronische Schmerzen mit einem Medikament allein zu therapieren. Dann sind spezialisierte Fachkräfte gefragt. Vielfältig, herausfordernd und in hohem Maße selbstbestimmt — so beschreibt Monika Thomm, eine der renommiertesten Pflegeexpertinnen ihre Tätigkeit in einer Schmerzambulanz. Auch nach vielen Berufsjahren brennt sie noch für diese Aufgabe, denn in der Behandlung von Schmerzpatienten haben Pflegende eine zentrale Rolle. Grundlage für die starke Rolle im multiprofessionellen Team ist die Fachkompetenz der Pflegenden, namentlich in der Weiterbildung zur algesiologischen Fachassistenz oder Pain Nurse. Und der Bedarf, so Thomm im Interview (Seite 15) an speziell weiter gebildeten Pflegekräften in diesem Bereich ist noch nicht gedeckt. Das Spannende ist, dass die Pflegekraft im Schmerzumfeld selbstbestimmt arbeiten kann und Zeit für den Patienten hat.

Das Thema der Magnet-Krankenhäuser ist nicht so ganz neu. Doch inzwischen machen sich nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland immer mehr Kliniken Gedanken darüber, wie sie ihre Anziehungskraft für Patienten und Personal stärken können. Janina Schweiger hat dazu die Strategie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) unter die Lupe genommen. Ob es gegen das amerikanische System bestehen kann, lesen Sie ab Seite 18.

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Katja Kupfer-Geißler