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Die religiöse Dimension im Denken und Handeln der französischen Rechtspopulisten

The religious dimension in thought and action of the Front National in France

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Zusammenfassung

Nach einer langen Zeit enger Verbindungen zwischen dem Front National - heute Rassemblement National – und den katholischen Traditionalisten versucht die Partei heute, sich aus politisch-strategischen Gründen als beste Verfechterin der Laizität, also einer scharfen Trennung von Staat und Religion, zu profilieren. Damit will man den Islam mit einer Waffe, die ursprünglich aus dem linken Lager stammt, bekämpfen, ohne die Verbindung zum traditionellen Katholizismus ganz zu kippen. Zugleich wird der religiöse Charakter des französischen Rechtspopulismus offensichtlich.

Abstract

At the time Jean-Marie Le Pen was party leader of the Front National, the proximity of his movement to the Catholic Integrists was particularly obvious. Since the takeover of the party by his daughter, Marine Le Pen, the relation of the National Front to religion has changed – at least at the level of the party leadership. The new party leader has distanced herself and her movement from the Catholic Integrists. She wants to gain a reputation as an advocate for the French Republic and for the principle of laïcité. At the same time, French Right-wing populism has an obvious religious dimension.

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Notes

  1. Da der Artikel sich vor allem mit der Vergangenheit beschäftigt, wird hier vom „Front National“ die Rede sein, obschon die Partei bzw. Bewegung neuerdings „Rassemblement National“ heißt.

  2. Katholische „Integralisten“ (intégristes) lehnen das Zweite Vatikanische Konzil ab und erkennen die Autorität des Papstes nicht an. „Traditionalisten“ bleiben innerhalb der katholischen Kirche, haben allerdings eine kritische Haltung gegenüber der Aufklärung und der Moderne. Sie bevorzugen wie die „Integralisten“ die tridentinische Messe. Die Unterscheidung zwischen den beiden Strömungen ist heute fließend geworden: Einige „Traditionalisten“ erkennen die Autorität des Papstes an, nicht jedoch die von manchen Bischöfen. Sie besuchen die Kirche Saint-Nicolas-du-Chardonnet regelmäßig, ohne Anhänger von Lefebvre zu sein.

  3. Das tatsächliche Taufdatum ist umstritten. Ebenso werden die Jahre 497, 498, 499 und 507 genannt.

  4. Ähnliches ließe sich auch für Deutschland bezüglich der AfD sagen. Die Angst mancher konservativen Evangelikalen und Katholiken vor einer Ausbreitung des Islam gepaart mit dem Bedeutungsgewinn der Heimatsgefühle bilden auch hier für Rechtspopulisten ein dankbares Terrain für ihre Expansionsbemühungen (vgl. Thielmann 2017).

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Bizeul, Y. Die religiöse Dimension im Denken und Handeln der französischen Rechtspopulisten. Z Religion Ges Polit 2, 365–385 (2018). https://doi.org/10.1007/s41682-018-0021-2

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