Skip to main content
Log in

›Erlebnis‹, ›Gemeinschaft‹ und ›Überwindung der Aufklärung‹

Paul Kluckhohns Deutung der Romantik

Erlebnis‹, ›Gemeinschaft‹ and ›Overcoming the Enlightenment‹

Paul Kluckhohn’s Interpretation of Romanticism

  • Beitrag
  • Published:
Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Paul Kluckhohns Arbeiten zur Romantik orientieren sich an Wilhelm Diltheys Bestimmung des Verhältnisses von ›Erlebnis‹ und dessen Ausdruck in Dichtung. Mit diesem Konzept ist der Wunsch nach der Wiederkehr der Einheit des ›Lebens‹ in der Moderne verbunden. Kluckhohn deutet die Romantik im Rahmen dieser kulturkritischen Vorstellung, indem er für den Bereich intimer Beziehungen die romantische Auffassung von ›Liebe‹, für Staat und Gesellschaft das romantische Ideal von ›Gemeinschaft‹ als Orientierungsmodell für die Gegenwart anbietet. Die Romantik wird dabei als Gegensatz zur französischen und englischen Aufklärung und damit als deren deutsche ›Überwindung‹ interpretiert. Der Beitrag analysiert Kontinuität und Wandel dieser Romantik-Deutung von 1910–1947 und geht dabei auch auf das ambivalente Verhältnis dieses Konzepts zur Ideologie des Nationalsozialismus ein.

Abstract

Paul Kluckhohn’s works on Romanticism orient themselves around Wilhelm Dilthey’s determination of the relation between Erlebnis and its representation in poetry. The desire for the return of the unity of ›life‹ in modernity is attached to this concept. Kluckhohn interprets Romanticism within the framework of this cultural-critical conception by offering the Romantic conception of ›love‹ for intimate relationships, and the Romantic ideal of Gemeinschaft for the state and society as a model of orientation for the present day. Therefore, Romanticism is interpreted as the antithesis of the French and English Enlightenment, and, thus, as the German ›Overcoming‹ of the latter. The analysis focuses on the continuity and change of Kluckhohn’s interpretation of Romanticism between 1910 and 1947, and also address the concept’s ambivalent attitude to the ideology of National Socialism.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Notes

  1. Zum Verhältnis der DVjs zu diesem Paradigma vgl. Holger Dainat, »Durch die Eigenkultur des Volkes hindurch der Menschheit dienen. Die deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte und ihre internationalen Beiträge(rInnen) von 1923 bis 1956«, in: Andrea Albrecht u. a. (Hrsg.), »Zwischenvölkische Aussprache«: Internationaler Austausch in wissenschaftlichen Zeitschriften 1933-1945, Berlin, Boston 2020, 181–212.

  2. Wilhelm Dilthey, Das Erlebnis und die Dichtung. Lessing. Goethe. Novalis. Hölderlin (1906), Göttingen 61985.

  3. Ralf Klausnitzer, »Institutionalisierung und Modernisierung der Literaturwissenschaft seit dem 19. Jahrhundert«, in: Thomas Anz (Hrsg.), Handbuch Literaturwissenschaft III. Institutionen und Praxisfelder, Stuttgart 2007, 70–147, hier: 94.

  4. Klausnitzer (Anm. 3), 94.

  5. Vgl. Klausnitzer (Anm. 3), 94: »Die Konstruktion eines literaturgeschichtlichen Kontinuums zwischen 1770 und 1830 bot […] Raum für die Rede von der spezifisch ›Deutschen Bewegung‹, die als Einspruch gegen die westeuropäische Aufklärung ausgedeutet und nationalistisch instrumentalisiert werden konnte.«.

  6. Vgl. Wolfgang Höppner, »Literaturwissenschaft in den Nationalphilologien«, in: Anz (Hrsg.) (Anm. 3), Stuttgart 2007, 35–69, hier: 61: »Auch ist zu beobachten, dass die philologische Literaturforschung für nicht wenige Germanisten ein weitgehend politik- und ideologiefreier Raum war bzw. sein konnte, um wissenschaftlich zu arbeiten. Dies hieß jedoch nicht, dass die Philologien unberührt vom ›braunen Zeitgeist‹ geblieben sind. Vielfach lässt sich die Anschlussfähigkeit ihrer literaturwissenschaftlichen Forschungen an Politik und Ideologie des Nationalsozialismus bereits an den Themen und Gegenständen ablesen […].« Zur Romantik in der Zeit des Nationalsozialismus vgl. Ralf Klausnitzer, Blaue Blume unterm Hakenkreuz. Die Rezeption der deutschen literarischen Romantik im Dritten Reich, Paderborn 1999. Speziell zu Kluckhohn vgl. Franziska Bomski, »Überindividuelle Mächte und die Idee des Menschen. Zu Paul Kluckhohns Romantikkonzeption«, in: Matthias Löwe, Gregor Streim (Hrsg.), ›Humanismus‹ in der Krise. Debatten und Diskurse zwischen Weimarer Republik und geteiltem Deutschland, Berlin, Boston 2017, 57–77.

  7. Vgl. Klausnitzer (Anm. 3), 122–130.

  8. Zu Korff vgl. Ludwig Stockinger, »Hermann August Korff. Geistesgeschichte in drei politischen Systemen«, in: Günther Öhlschläger, Hans Ulrich Schmid, Ludwig Stockinger, Dirk Werle (Hrsg.), Leipziger Germanistik. Beiträge zur Fachgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, Berlin, Boston 2013, 193–232, hier: 215–217.

  9. Vgl. Hugo Kuhn, »Kluckhohn, Paul«, in: NDB XII, Berlin 1980, 132 f.; Christoph König, »Kluckhohn, Paul«, in: Christoph König (Hrsg.), Internationales Germanistenlexikon 1800–1950, Berlin, New York 2003, 956 f.

  10. Paul Kluckhohn, Die Ministerialität in Süddeutschland vom zehnten bis zum Ende des dreizehnten Jahrhunderts, Weimar 1910.

  11. Paul Kluckhohn, Die Auffassung der Liebe in der Literatur des 18. Jahrhunderts und in der deutschen Romantik, Halle/Saale 1922.

  12. Kuhn (Anm. 9), 132.

  13. Klausnitzer (Anm. 3), 97.

  14. Von 1913–1920 war er Privatdozent, von 1920–1925 außerordentlicher Professor in Münster, 1925–1927 wirkte er als Professor an der Technischen Hochschule in Danzig, 1927–1931 an der Universität Wien; 1931 wurde er an die Universität Tübingen berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1954 verblieb.

  15. Vgl. Kluckhohn (Anm. 11), 433: »Fast alle Romantiker fanden, sei es auch vom extremen Individualismus her, dem ein Teil von ihnen in der Jugend gehuldigt hatte, den Weg zur Gemeinschaft, zur Gemeinschaft der Ehe, des Staates, der Kirche usw. Sie brauchten darum die wesentlichen Überzeugungen der Liebesauffassung ihrer Jugend nicht aufzugeben.«.

  16. Paul Kluckhohn, Persönlichkeit und Gemeinschaft. Studien zur Staatsauffassung der deutschen Romantik, Halle/Saale 1925.

  17. Richard Samuel, Die poetische Staats- und Geschichtsauffassung Friedrich von Hardenbergs (Novalis). Studien zur romantischen Geschichtsphilosophie, Frankfurt a. M. 1925. Samuel war von 1930–1933 in Berlin bei Petersen wissenschaftlicher Assistent, bevor er 1934 als Jude nach England emigrieren musste. Paul Kluckhohn war er schon während seines Studiums in Münster begegnet, der ihn dann zur Mitarbeit an der Edition der Werke von Novalis (1929) gewinnen konnte. Vgl. dazu Hans-Joachim Mähl, »Vorwort«, in: Novalis Schriften. Die Werke Friedrich von Hardenbergs. Fünfter Band. Materialien und Register, hrsg. Hans-Joachim Mähl, Richard Samuel (†), Stuttgart 1988, VII–XX, hier: VII f.

  18. Vgl. Herbert Uerlings, Friedrich von Hardenberg genannt Novalis. Werk und Forschung, Stuttgart 1991, 528–532; zur langfristigen Wirkung bis in die 1960er Jahre vgl. Uerlings, 540: »Der Überblick über die Rezeption zeigt, daß dies entscheidend zu tun hat mit der politisch wie wissenschaftlich fatalen Verbindung, die die germanistische Romantikforschung mit der deutschen Bewegung und der konservativen Revolution einging.«.

  19. Zur Problembeschreibung im Fall der Berufung von H. A. Korff nach Leipzig 1925 vgl. Stockinger (Anm. 8), 198–204.

  20. Paul Kluckhohn, Die deutsche Romantik, Bielefeld, Leipzig 1924. Ort und Anlass der Vorträge machen deutlich, dass in den 1920er Jahren die Verbreitung und Durchsetzung der ›Geisteswissenschaften‹ schon die Form gesellschaftlicher Organisation angenommen hat. Im Vorwort heißt es dazu, die »ursprüngliche Bestimmung« der Vorträge sei es gewesen, »für weitere Kreise geistesgeschichtlich Interessierter eine gedrängte Zusammenfassung der romantischen Bewegung und zugleich Charakterisierung ihrer führenden Persönlichkeiten zu geben und darauf hinzuweisen, dass diese weitgreifende Kultur- und Seelenbewegung gerade auch unserer Zeit noch sehr Wesentliches zu sagen hat«.

  21. Kluckhohn war selbst kein Mitglied der NSDAP, war aber seit 1935 Mitglied in verschiedenen Teilorganisationen der Partei (vgl. König [Anm. 9], 956).

  22. Paul Kluckhohn, Das Ideengut der deutschen Romantik, Halle/Saale 1941. Ich zitiere den Text aus der 2. Auflage von 1942. Nach Bomski (Anm. 6) orientierte sich die Darstellung an der »aktuellen Relevanz der präsentierten geistesgeschichtlichen Inhalte« (67).

  23. Paul Kluckhohn, »Voraussetzungen und Verlauf der romantischen Bewegung«, in: Theodor Steinbüchel (Hrsg.), Romantik. Ein Zyklus Tübinger Vorlesungen, Tübingen, Stuttgart 1948, 11–26; Paul Kluckhohn, »Romantik«, in: ebd., 27–42.

  24. Das resultiert aus dem in diesem Paradigma zu beobachtenden »Abstand zu mikrologischer Quellenerschließung und philologischer Textkritik« (Klausnitzer [Anm. 3], 97).

  25. Novalis Schriften. Im Verein mit Richard Samuel herausgegeben von Paul Kluckhohn. Nach den Handschriften ergänzte und neugeordnete Ausgabe, Band I–IV, Leipzig 1929.

  26. Gerhard Schulz, »Wohngemeinschaft mit Novalis. Editoren-Erinnerungen«, in: Gabriele Rommel (Hrsg.), Novalis. Das Werk und seine Editoren, Forschungsstätte für Frühromantik und Novalis-Museum Schloss Oberwiederstedt 2001, 13–22, hier: 13.

  27. Wie Schulz bemerkt, war zu dieser Zeit das »Konzept der großen historisch-kritischen Ausgabe […] durchaus noch nicht absoluter Maßstab der Wissenschaftlichkeit« (Schulz [Anm. 26], 13).

  28. Schulz (Anm. 26), 13.

  29. Gabriele Rommel, »Vom Familienarchiv zur historisch-kritischen Ausgabe. Oder: von der ›Treue‹ zum Autor«, in: Rommel (Hrsg.) (Anm. 26), 23–64, hier: 29.

  30. Vgl. Rommel (Anm. 29), 28 f.

  31. Vgl. Rommel (Anm. 29), 35–43. Dazu nur zwei Beispiele, von denen Gerhard Schulz ([Anm. 26], 17), berichtet. In Kluckhohns Edition heißt es an einer Stelle: »Die Liebe ist der Endzweck der Weltgeschichte, das Amen des Universums«, und so zitiert er Novalis auch in seinem Buch über das Ideengut der Romantik (vgl. Kluckhohn [Anm. 22], 66). Schulz liest richtig »Unum« statt »Amen«. Das Wort »Soziologie« wird von Schulz als »Sofologie« entziffert. Zu den Schwierigkeiten des handschriftlichen Nachlasses vgl. Hans-Joachim Mähl, »Probleme der quellenkritischen Kommentierung, behandelt an Textbeispielen der Novalis-Edition«, in: Louis Hay, Winfried Woesler (Hrsg.), Die Nachlaßedition, Bern, Frankfurt a. M., Las Vegas 1979, 103–118.

  32. Vgl. Rommel (Anm. 29), 31. Kluckhohn hatte allerdings schon ein Bewusstsein davon. Vgl. Kluckhohn (Anm. 16), 47: »Bei Untersuchung der Gedanken des Novalis verdienen die von ihm selbst veröffentlichten oder zur Veröffentlichung bestimmten Fragmentgruppen als höherwertige Quellen vor den Notizheften den Vorzug. In der folgenden Darstellung werden die letzteren nur zur Ergänzung in den Anmerkungen herangezogen.«.

  33. Vgl. dazu Hans-Joachim Mähl, »Novalis und Plotin. Untersuchungen zu einer neuen Edition des Allgemeinen Brouillons«, in: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts, Tübingen 1963, 139–250, hier: 232.

  34. Vgl. die Kritik bei Alexander Knopf (Hrsg.), Novalis (Friedrich von Hardenberg), Heinrich von Ofterdingen. Bd. 1: Textkritische Edition, Frankfurt a. M., Basel 2015, 258–261.

  35. Vgl. Richard Samuel, »Vorwort (1976)« in: Novalis Schriften. Die Werke Friedrich von Hardenbergs. Erster Band. Das dichterische Werk, hrsg. Paul Kluckhohn (†), Richard Samuel unter Mitarbeit von Heinz Ritter und Gerhard Schulz, Stuttgart 31977, VII: »Paul Kluckhohns Haupteinleitung […] konnte vom Verfasser nicht mehr durchgearbeitet werden. Sie erscheint hier in der Gestalt, wie sie vor 45 Jahren als gültige und heute noch wertvolle Gesamtdarstellung verfaßt wurde, allerdings mit dem Unterschied, daß überall dort, wo die Forschung der letzten Jahrzehnte neue Fakten ans Licht gebracht hat, der Unterzeichnete diese eingefügt oder den Text entsprechend geändert hat.« Kluckhohns Text werde ich im Folgenden nach dieser Ausgabe zitieren.

  36. Paul Kluckhohn, »Friedrich von Hardenbergs Entwicklung und Dichtung (1929)«, in: Novalis Schriften (Anm. 35), 1–67. Vgl. dazu Herbert Uerlings (Anm. 18), 84: Die Herausgeber hätten mit dieser Entscheidung dem Autor »einen Bärendienst« erwiesen.

  37. Klausnitzer (Anm. 3), 112.

  38. Vgl. Kuhn (Anm. 9), 132, König (Anm. 9), 957.

  39. Als Beispiele nur einige Titel: Weltanschauung der Frühromantik (1932), Frühromantische Erzählungen (1933), Deutsche Vergangenheit und deutscher Staat (1935), Dramen der Frühromantik (1936), Dramen von Clemens Brentano und Ludwig Achim von Arnim (1938). Außerhalb dieser Reihe erschien Die Idee des Volkes im Schrifttum der deutschen Bewegung von Möser und Herder bis Grimm, Berlin 1934, und – passend zu den Bedürfnissen nach moralischer Erneuerung in der Nachkriegszeit – Die Idee des Menschen in der Goethezeit, Stuttgart 1946. Zu diesem Werk vgl. Bomski (Anm. 6), 73–77.

  40. Kuhn (Anm. 9), 132.

  41. Kluckhohn (Anm. 11), 1.

  42. Vgl. die Formulierung dieser Aufgabe bei Dilthey (Anm. 2), 141: »Das höchste Verständnis eines Dichters wäre erreicht, könnte man den Inbegriff der Bedingungen in ihm und außer ihm aufzeigen, unter denen die sein Schaffen bestimmende Modifikation des Erlebens, Verstehens, Erfahrens entsteht, und den Zusammenhang umfassen, der von ihr aus Motiv, Fabel, Charaktere und Darstellungsmittel gestaltet.«.

  43. Kluckhohn (Anm. 11), 2.

  44. Vgl. Klausnitzer (Anm. 3), 97: »Diese ›Problemgeschichte‹ fand ihren exemplarischen Niederschlag in Kluckhohns 1925 [sic!] veröffentlichter Monographie […].«.

  45. Vgl. Dirk Werle, »Modelle einer literaturwissenschaftlichen Problemgeschichte«, Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft 50 (2006), 478–498, hier: 491.

  46. Vgl. Stockinger (Anm. 8), 214 f.

  47. Sehr lohnend könnte es sein, das Buch als Ergänzung zur Lektüre von Niklas Luhmanns Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität, Frankfurt a. M. 1982, zu lesen.

  48. Bei der Darstellung der Verhältnisse in Frankreich z. B. läuft es darauf hinaus, dass es dort nie gelungen sei, den Dualismus Descartes’ zu überwinden, weswegen man auch die Trennung von sinnlicher und geistiger Liebesbeziehung sowie die Trennung von Liebe und Ehe nicht habe überwinden können. Diese Schwierigkeit wird z. B. bei der Analyse von Rousseaus Roman La Nouvelle Héloise vorgeführt, wo es dem Autor nicht gelungen sei, »den Dualismus der Liebesauffassungen des 18. Jahrhunderts« (Kluckhohn [Anm. 11], 96) zu überschreiten, und die sinnliche Leidenschaft in das »breite Fahrwasser der Wohlanständigkeit« (Kluckhohn [Anm. 11], 94) umgebogen werde.

  49. Kluckhohn (Anm. 20), 3.

  50. Kluckhohn (Anm. 20), 3.

  51. Noch im Vortrag auf der Ringvorlesung 1947 heißt es: »Auf allen Gebieten sollen die vermeintlichen Antinomien in einer Synthese aufgehoben werden. […] Darum ist, wie Novalis sagt, auch Polarität, ›eine Unvollkommenheit – es soll keine Polarität einst sein‹. Überall erwächst die Aufgabe einer höhern Vermittlung.« Kluckhohn (Anm. 23), 21.

  52. Diese ›deutsche‹ Errungenschaft wird gegen die Bestrebungen zur Frauenemanzipation in Frankreich am Ende des 18. Jahrhundert ausgespielt, wobei Kluckhohn wieder seine aufklärungskritischen Argumente ins Feld führt: »Es bedeutet im Grunde doch eine Herabwürdigung der Frau, wenn man höchstens einen Gradunterschied in körperlichen und geistigen Fähigkeiten zwischen den Geschlechtern anerkennen will […], wenn man keinerlei Gefühlswertungen anerkennen kann, wenn man Religion, wie Moral – und natürlich erst recht Politik – nur auf ›reasons‹ fundieren will, wenn man auch im Verhältnis zwischen Mann und Frau nur Sinnlichkeit sieht […] oder auf Vernunft gegründete Freundschaftsbeziehung, die dann höher stehen soll.« Kluckhohn (Anm. 11), 116 f.

  53. Kluckhohn (Anm. 11), 118 f.

  54. Kluckhohn (Anm. 20), 151.

  55. Das Buch ist seiner Frau gewidmet, und man darf vermuten, dass Kluckhohn seine eigene Arbeit in diesem persönlichen Liebes-›Erlebnis‹ verortet.

  56. Wolfdietrich Rasch, »Aspekte der deutschen Literatur um 1900«, in: Viktor Žmegač (Hrsg.), Deutsche Literatur der Jahrhundertwende, Königstein im Taunus 1981, 18–48, hier: 27.

  57. Gerhard Kaiser, Grenzverwirrungen. Literaturwissenschaft im Nationalsozialismus, Berlin 2008, 202.

  58. Zur Bedeutung von ›Leben‹ bei H. A. Korff vgl. Stockinger (Anm. 8), 211–217.

  59. Matthias Löwe, Dionysos versus Mose. Mythos, Monotheismus und ästhetische Moderne. 1900–1950, Frankfurt a. M. 2022, 181.

  60. Löwe (Anm. 59), 182.

  61. Löwe (Anm. 59), 188.

  62. Vgl. Benjamin Specht, ›Wurzel alles Denkens und Redens‹. Die Metapher in Wissenschaft, Weltanschauung, Poetik und Lyrik um 1900, Heidelberg 2017, 236: »Mit diesem Konzept des ›Lebens‹ ist bei Dilthey die vorgängige Totalität der physischen und psychischen Bezüge des Menschen benannt, die er im Erlebnis dann in je raumzeitlicher Spezifikation und gemäß seiner individuellen Disposition erfährt.«.

  63. Specht (Anm. 62), 237.

  64. Dilthey (Anm. 2), 126.

  65. Dilthey (Anm. 2), 126.

  66. Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften. Einleitung von Manfred Riedel, Frankfurt a. M. 1970, 297.

  67. Kluckhohn (Anm. 36), 65.

  68. Kluckhohn (Anm. 11), 464.

  69. Im Vergleich zu Hardenberg werden die Mängel bei anderen Autoren mit Erfahrungen von nicht gelingenden Beziehungen begründet. Schon das Scheitern von Rousseaus La Nouvelle Héloise wird aus dem »eigenen Erleben« (Kluckhohn [Anm. 11], 96) des Autors begründet, seiner problematischen sexuellen Natur. Die Schwächen von Friedrich Schlegels Lucinde werden auf dessen »Unfähigkeit zu künstlerischer Gestaltung von Leben und Menschen« (Kluckhohn [Anm. 11], 368) zurückgeführt und biographisch aus der Beziehung zu zwei Frauen erklärt. Vgl. Kluckhohn (Anm. 11), 359: »Daß Caroline ihm das nicht hatte geben können und dann doch Dorothea ihm nicht zugleich all das zu geben vermochte, was Caroline ihm bedeutet hatte, daß diese beiden Frauen für ihn nicht ein Erlebnis werden konnten, darin scheint mir die Schicksals-Tragik in Friedrich Schlegels Leben zu liegen, die freilich innerer Anlage letzten Endes entsprach.«.

  70. Kluckhohn (Anm. 20), 67.

  71. Kluckhohn (Anm. 20), 67.

  72. Katrin Max, Liegekur und Bakterienrausch. Literarische Deutungen der Tuberkulose im »Zauberberg« und anderswo, Würzburg 2013, 202.

  73. Vgl. Max (Anm. 72), 33–38.

  74. Eine größere Rolle für die Disposition spielt eine Ruhrerkrankung Hardenbergs in der Kindheit, nach der er »wie umgewandelt« gewesen und »fortan reiche Begabung und großen Lerneifer« (Kluckhohn [Anm. 20], 2) gezeigt habe. Ein solcher Prozess sei »ein Kennzeichen mystischer Persönlichkeiten« (Kluckhohn [Anm. 20], 3).

  75. Zu diesem Prinzip vgl. Kluckhohn (Anm. 11), 18, wo er in der Sammlung Blüthenstaub eine Gruppe von Fragmenten isoliert, die er nicht auf Lektüre, sondern auf das ›Erlebnis‹ zurückführen will: »Das Gros der Fragmente hat einen anderen Inhalt. Es sind ›mystische Fragmente‹, wie Novalis sie selbst einmal nennt, die auf das Erlebnis von 1797 zurückweisen oder vielmehr sich dieses Erlebnisses geistig bemächtigen. […] Uralte Lehre der Mystik, in verwandten Worten immer neu ausgesprochen […], ist hier […] nicht irgendwelchen literarischen Anregungen entnommen, sondern im Erlebnis selbst erfahren worden.«.

  76. Zu meiner Sicht der Dinge vgl. Ludwig Stockinger, »›Sophia sey mein Schuz Geist‹ – zur literatur- und kulturgeschichtlichen Bedeutung des Verlobungsrings von Novalis und Sophie von Kühn«, in: https://www.gestern-romantik-heute.uni-jena.de/wissenschaft/artikel/sophia-sey-mein-schuz-geist-zur-literatur-und-kulturgeschichtlichen-bedeutung-des-verlobungsrings-von-novalis-und-sophie-von-kuehn (1.8.2022).

  77. Zu den Versuchen, diese Tatsache in das Novalis-Bild zu integrieren, vgl. Uerlings (Anm. 18), 404 f.

  78. Kluckhohn (Anm. 11), 472.

  79. Zu diesem Begriff vgl. Dieter Burdorf, Einführung in die Gedichtanalyse, Stuttgart 32015, 194 f.

  80. Vgl. Kluckhohn (Anm. 11), 486: »Die Verbindung mit Sophie empfand Novalis als überzeitlich, für die Ewigkeit geschlossen.«.

  81. Kluckhohn (Anm. 20), 78.

  82. Kluckhohn (Anm. 20), 78.

  83. Kluckhohn (Anm. 20), 78.

  84. Vgl. Kluckhohn (Anm. 20), 79: »Und das persönliche Erleben weitet sich zum Welterleben. Die fünfte Hymne stellt […] die verschiedenen Weltzeitalter dar und zeigt, wie die Heiterkeit der griechischen Welt an der Macht des Todes zerbricht, das Christentum aber den Tod überwindet.«.

  85. Kluckhohn (Anm. 11), 503.

  86. Kluckhohn (Anm. 11), 503.

  87. Herbert Uerlings, Novalis (Friedrich von Hardenberg), Stuttgart 1998, 35.

  88. Uerlings (Anm. 87), 37.

  89. Zur Einordnung von Kluckhohns Methode vgl. Uerlings (Anm. 18), 83 f.: »Selten sind die Beziehungen zwischen der Interpretation und dem zugrundeliegenden geistesgeschichtlichen Erlebnis-Begriff mit seiner Betonung des ursprünglichen Bewußtseinsvorgangs so deutlich zu greifen wie in diesem Porträt. Den Begriff des ›Erlebens‹ bemüht Kluckhohn in seiner Einleitung auch bei den Werkinterpretationen regelmäßig, wobei die Zielsetzung stets die gleiche ist: Person und Werk wurzeln letztlich ausschließlich in einem ›persönlichen Erleben‹, aus dem Lektüre, Welterfahrung und soziales Leben als Wirkungsfaktoren ausgeschlossen sind; Beziehungen existieren allenfalls als Geistesverwandtschaft.«.

  90. Kluckhohn (Anm. 20), 15.

  91. Kluckhohn (Anm. 20), 47.

  92. Kluckhohn (Anm. 20), 50.

  93. Kluckhohn (Anm. 22), 132.

  94. Kluckhohn (Anm. 23), 30.

  95. Kluckhohn (Anm. 36), 21.

  96. Kluckhohn (Anm. 16), 47.

  97. Kluckhohn (Anm. 16), 48.

  98. Es charakterisiert Kluckhohns Darstellungsweise, dass er implizit, für Kenner der Rezeptions- und Forschungsgeschichte aber wahrnehmbar, Abgrenzungen von romantikkritischen Positionen des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts signalisiert. Die eigene Darstellung, die den Schein der Wiederherstellung des ›Richtigen‹ gegen Vorurteile annimmt, verdeckt über weite Strecken die Identifikation des Interpreten mit seinem Gegenstand, den er seinen Zeitgenossen als Orientierungsangebot vorlegen möchte.

  99. Kluckhohn (Anm. 16), 1.

  100. Kluckhohn (Anm. 16), 1.

  101. Kluckhohn (Anm. 16), 2.

  102. Kluckhohn (Anm. 16), 2 f.

  103. Kluckhohn (Anm. 16), 3.

  104. Ferdinand Tönnies, Gemeinschaft und Gesellschaft. Grundbegriffe der reinen Soziologie, Berlin 21912.

  105. Manfred Riedel, »Gesellschaft, Gemeinschaft«, in: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Bd. II, Stuttgart 1975, 801–862, hier: 857.

  106. Riedel (Anm. 105), 857.

  107. Vgl. Riedel (Anm. 105), 859: ›Gemeinschaft‹ werde »in Deutschland zum sozialideologischen Leitbegriff jener national-konservativen und völkischen Bewegung, die nach dem 1. Weltkrieg Sozialismus, Kapitalismus und Industrialismus zugleich zu ›überwinden‹ trachtete.«.

  108. Kluckhohn (Anm. 16), 20.

  109. Kluckhohn (Anm. 16), 20.

  110. Kluckhohn (Anm. 16), 21.

  111. Kluckhohn (Anm. 16), 22.

  112. Kluckhohn (Anm. 16), 23.

  113. Kluckhohn (Anm. 16), 24.

  114. Kluckhohn (Anm. 16), 25.

  115. Kluckhohn (Anm. 16), 25.

  116. Carl Schmitt, Politische Romantik, München, Leipzig 1919.

  117. Othmar Spann, Der wahre Staat. Vorlesungen über Abbruch und Neubau der Gesellschaft, Leipzig 1921.

  118. Kluckhohn (Anm. 16), 97.

  119. Kluckhohn (Anm. 16), 98.

  120. Vgl. Kluckhohn (Anm. 16), 63: Es gelte »für die Stellung der Romantiker zum Staat überhaupt […] die stark betonte Überzeugung, daß nicht die äußere Form des Staatsleben das Entscheidende ist, sondern die Gesinnung, die innere Stellung der einzelnen zur Gemeinschaft.«.

  121. Kluckhohn (Anm. 16), 43.

  122. Vgl. Kluckhohn (Anm. 16), 49–55.

  123. Kluckhohn (Anm. 16), 51.

  124. Kluckhohn (Anm. 23), 21.

  125. Kluckhohn (Anm. 23), 21.

  126. Kluckhohn (Anm. 23), 21.

  127. Kluckhohn (Anm. 23), 20.

  128. Vgl. Paul Kluckhohn, »Die konservative Revolution in der Dichtung der Gegenwart«, Zeitschrift für Deutsche Bildung 9 (1933), 177–190. Das Erscheinungsdatum (Mai 1933) legt die Vermutung nahe, als handle es sich hier um eine spontane Reaktion auf die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Frühjahr 1933. Kluckhohn sagt aber in einer Vorbemerkung, dass er den Text auf der Grundlage von drei Radiovorträgen aus dem Dezember 1932 geschrieben hat.

  129. Vgl. Kluckhohn (Anm. 128), 177: »Wenn eine bedeutsame Wendung der deutschen Dichtung der Gegenwart hier mit dem Wort ›konservative Revolution‹ charakterisiert wird, so sollen damit keineswegs politische Vorstellungen erweckt werden. Politische Absichten liegen den folgenden Ausführungen fern.«.

  130. Kluckhohn (Anm. 128), 177.

  131. Kluckhohn (Anm. 128), 177.

  132. Kluckhohn (Anm. 128), 180.

  133. Kluckhohn (Anm. 128), 184.

  134. Kluckhohn (Anm. 128), 184.

  135. Kluckhohn (Anm. 128), 187.

  136. Kluckhohn (Anm. 128), 189 f.

  137. Klaus Vondung, »Nationalsozialistische Literatur«, in: Harald Fricke u. a. (Hrsg.), Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, Bd. II, Berlin, New York 2000, 680–684, hier: 680.

  138. Kluckhohn vermeidet die Großschreibung von ›konservativ‹ und markiert damit, dass er nur das geistig-literarische Phänomen meint.

  139. Vgl. Jens-Christian Wagner, »Romantik – Konservative Revolution – Neue Rechte: Ideologische Kontinuität?«, in: Sandra Kerschbaumer, Matthias Löwe (Hrsg.), Romantisierung von Politik. Historische Konstellationen und Gegenwartsanalysen, Paderborn 2022, 165–177, hier: 169: »Insgesamt […] bauten auch die konservativ-revolutionären […] Ideologen ihre Gedankengebäude […] auf der politischen Romantik auf – trotz der Kritik an ihrer angeblichen Unentschlossenheit.«.

  140. Wagner (Anm. 139), 168.

  141. Wagner (Anm. 139), 169.

  142. Wagner (Anm. 139), 169.

  143. Wagner (Anm. 139), 169.

  144. Kluckhohn (Anm. 20), 285 f.

  145. Kluckhohn (Anm. 22), 180.

  146. Kluckhohn (Anm. 20), 175.

  147. Kluckhohn (Anm. 22), 124. 1924 wird noch behauptet: »Die Einwirkung staatswissenschaftlicher Gedanken von Adam Müller auf das Manifest von Marx hat man schon nachgewiesen.« (Kluckhohn [Anm. 20], 176).

  148. Kluckhohn (Anm. 20), 177.

  149. Kluckhohn (Anm. 20), 177.

  150. Kluckhohn übergeht damit die Thesen des Aufklärers Montesquieu.

  151. Kluckhohn (Anm. 22), 78.

  152. Kluckhohn (Anm. 22), 78. Die Begriffe ›Rasse‹ bzw. ›Blut‹ werden 1924 nur gelegentlich und neutral zur Deutung von Charakteren benutzt, so z. B. bei Clemens Brentano, der »unter dem Erbteil der Blutmischung, der er reiche Gaben, aber auch schwere Konflikte und innere Zerrissenheit verdankte« (Kluckhohn [Anm. 20], 109), gelitten habe. Distanz zum nationalistischen Rassismus in der Politik artikuliert Kluckhohn noch 1924: »Doch bedeutet das Schlagwort Volksgeist nicht, daß die Romantiker selbst sich nun engherzig lediglich auf die Geschichte des eigenen Volkes und seine Kultur beschränkt und gar Rassenpolitik hätten treiben wollen. Solche Beschränkung würde einem Grundzuge der romantischen Bewegung widersprechen, der Universalität.« (Kluckhohn [Anm. 20], 130).

  153. Vgl. Kluckhohn (Anm. 22), 117: »Die Auffassung des Volkes ist biologisch-organisch mit nachdrücklicher Forderung der Reinhaltung der Rasse, wenn Jahn auch das Wort Rasse noch nicht gebraucht, aber sie ist zugleich metaphysisch verankert und religiös betont. Die Auffassung von Volksdichtung, die sich daraus ergibt, stimmt eng überein mit Anschauungen der Romantiker, auf die sich Jahn auch ausdrücklich beruft.«.

  154. Vgl. Kluckhohn (Anm. 22), 89: »Solche Grundlegung des Staates auf die Nation und die Betonung der einheitlichen Abstammung für letztere zeitigt in der Romantik vereinzelt auch schon die Folgerung einer Ablehnung der Juden, z. B. in den Satzungen der christlich-deutschen Tischgesellschaft und in manchen Zügen der Werke Arnims und Brentanos.«.

  155. Vgl. Kluckhohn (Anm. 20), 228: »Nur sehr mit Einschränkung ist Heinrich Heine in diesem Zusammenhang zu nennen. In ihm, dem ein Jahrhundert lang erstaunlich Überschätzten, wird der Volksliedton der Romantik zur unechten Epigonendichtung, die nur allzu stark fortwirkt, obwohl gerade am Ausgang der Romantik die volksliedhafte Lyrik in Eichendorff ihre höchste Vollendung gefunden hat.«.

  156. Kluckhohn (Anm. 22), 96–124.

  157. Kluckhohn (Anm. 22), 107.

  158. Kluckhohn (Anm. 22), 104. Vergleichbare Formulierungen finden sich, wie gezeigt, auch schon in dem Aufsatz von 1933, der vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten konzipiert worden ist. Dass Kluckhohn allerdings für ein dezidiert rassistisches Konzept von Literaturwissenschaft noch wenig Chancen sah, dokumentiert sich, wie Klausnitzer ([Anm. 3], 116) zeigt, in einem Forschungsüberblick von 1940. Vgl. Paul Kluckhohn, »Deutsche Literaturwissenschaft 1933–1940«, in: Gilman L. Sander (Hrsg.), NS-Literaturtheorie. Eine Dokumentation, Frankfurt a. M. 1971, 244–264, hier: 247: Kluckhohn erwähnt Versuche einer »rassenkundlichen Literaturwissenschaft«, die aber vorerst nur »ansatzweise oder vorschnell mit zweifelhaftem Erfolg in Angriff genommen worden seien«. Hier spricht Kluckhohn nicht als Ideologe, sondern als Vertreter ›seriöser‹ Philologie.

  159. Kluckhohn (Anm. 22), 178 f.

  160. Kluckhohn (Anm. 20), 51.

  161. Kluckhohn (Anm. 22), 133.

  162. Vgl. Ludwig Stockinger, »Novalis und der Katholizismus«, in: Herbert Uerlings (Hrsg.), »Blüthenstaub«. Rezeption und Wirkung des Werkes von Novalis, Tübingen 2000, 99–124, hier: 119 f.

  163. Vgl. Kluckhohn (Anm. 22), 147 f.: »Fast alle Romantiker, die sich bewußt zum Christentum bekannt haben, ob sie der katholischen oder der evangelischen Kirche angehörten, haben den Sehnsuchtstraum des Novalis von der neuen einen Kirche, die über die Trennung der Konfessionen hinweg sich erheben sollte, mit geträumt oder sich wenigstens nachdrücklich für die Überwindung der konfessionellen Gegensätze eingesetzt […].«.

  164. Kluckhohn (Anm. 22), 147.

  165. Löwe (Anm. 59), 85.

  166. Bomski (Anm. 6), 67.

  167. Bomski (Anm. 6), 68.

  168. Vgl. Paul Kluckhohn, Das Ideengut der deutschen Romantik, Tübingen 31953.

  169. Bomski (Anm. 6), 68. Das gilt vor allem für die explizit antisemitischen Passagen.

  170. Bomski (Anm. 6), 60.

  171. Vgl. Ludwig Stockinger, »Die Auseinandersetzung der Romantiker mit der Aufklärung«, in: Helmut Schanze (Hrsg.), Romantik-Handbuch, Stuttgart 22003, 79–106, hier: 83–87.

  172. Vgl. z. B. Uerlings (Anm. 18), 531–533.

  173. Vgl. z. B. die Beiträge in Daniel Fulda, Sandra Kerschbaumer, Stefan Matuschek (Hrsg.), Aufklärung und Romantik. Epochenschnittstellen, Paderborn 2015.

  174. Vgl. z. B. Bernd Auerochs, Dirk von Petersdorff (Hrsg.), Einheit der Romantik? Zur Transformation frühromantischer Konzepte im 19. Jahrhundert, Paderborn 2009.

  175. Zu dieser derzeit heftig geführten Debatte vgl. die Beiträge in Sandra Kerschbaumer, Matthias Löwe (Hrsg.), Romantisierung von Politik. Historische Konstellationen und Gegenwartsanalysen, Paderborn 2022.

  176. Vgl. Fotis Jannidis, Gerhard Lauer, Matías Martínez, Simone Winko (Hrsg.), Rückkehr des Autors. Zur Erneuerung eines umstrittenen Begriffs, Tübingen 1999; Fotis Jannidis, Gerhard Lauer, Matías Martínez (Hrsg.), Texte zur Theorie der Autorschaft, Stuttgart 2000, darin die Einleitung »Autor und Interpretation«, 7–29.

  177. Dirk von Petersdorff, »Die Auferstehung Sophie von Kühns in den ›Hymnen an die Nacht‹«, in: Herbert Uerlings (Hrsg.), Novalis. Poesie und Poetik, Tübingen 2004, 125–139.

  178. Als glänzendes Beispiel vgl. Gerhard Lauer, »Kafkas Autor. Der Tod des Autors und andere notwendige Funktionen des Autorkonzepts«, in: Jannidis, Lauer, Martínez, Winko (Hrsg.), Rückkehr des Autors (Anm. 176), 209–234.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Ludwig Stockinger.

Rights and permissions

Springer Nature oder sein Lizenzgeber (z.B. eine Gesellschaft oder ein*e andere*r Vertragspartner*in) hält die ausschließlichen Nutzungsrechte an diesem Artikel kraft eines Verlagsvertrags mit dem/den Autor*in(nen) oder anderen Rechteinhaber*in(nen); die Selbstarchivierung der akzeptierten Manuskriptversion dieses Artikels durch Autor*in(nen) unterliegt ausschließlich den Bedingungen dieses Verlagsvertrags und dem geltenden Recht.

Reprints and permissions

About this article

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this article

Stockinger, L. ›Erlebnis‹, ›Gemeinschaft‹ und ›Überwindung der Aufklärung‹. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 97, 679–705 (2023). https://doi.org/10.1007/s41245-023-00210-z

Download citation

  • Accepted:

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s41245-023-00210-z

Navigation