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Ascendimus Hierosolimam

Mediale Zeitsemantiken in Johannes Ecks Schiff des Heils (1512)

Ascendimus Hierosolimam

Semantics of mediality and temporality in Johannes Eck’s Ship of Salvation (1512)

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Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Johannes Ecks 1512 erschienenes Schiff des Heils (Straßburg: Johannes Grüninger) präsentiert den Lebensweg des Menschen als eine geistige Pilgerfahrt ins himmlische Jerusalem. Der Text basiert auf Johannes Geilers von Kaysersberg Predigtzyklus Navicula penitentie (Straßburg: Matthias Schürer 1510), der einen Gegenentwurf zur Konzeption von Sebastian Brants Narrenschiff bietet, dem der Straßburger Prediger ebenfalls eine Predigtreihe widmete (1498/99). Ecks ›Kurzfassung‹ des von Geiler vorgelegten Entwurfs wird durch die Beigabe von 13 Holzschnitten als intermediales Gefüge inszeniert, das die begrenzte Lebenszeit des Menschen mit der Prospektive auf die Ewigkeit verschränkt und unterschiedliche Zeitsemantiken unmittelbar ausstellt. Ein dem Text separat beigegebenes Doppelblatt soll als schriftliche und visuelle Verdichtung des Lebensweges zum Memorieren der ›inneren‹ Reise anleiten.

Abstract

Johannes Eck’s Ship of Salvation (Strasbourg: Johannes Grüninger 1512) interprets the human life as a spiritual pilgrimage to the Heavenly Jerusalem. The text is based on Johannes Geiler’s of Kaysersberg sermon series Navicula penitentie (Strasbourg: Matthias Schürer 1510), an explicit alternative to the conception of Sebastian Brant’s Narrenschiff, about which Geiler was preaching a few years earlier (1498/99). Eck’s Ship of Salvation represents an abridged version of Geiler’s sermon series, which is accompanied by 13 woodcuts. The intermedial arrangement interlocks human lifetime with the prospect of eternity and thus enables the perception of different temporalities. A separate double leaf is added to the printed edition of the Ship of Salvation. It demonstrates the way of life in a textual and visual abbreviation in order to memorize the ›inner‹ journey.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3

Notes

  1. Das Schiff des Heils auff das aller kürtzest hie uß geleget nach der Figur die Doctor Johannes von Eck gemacht hat zu Ingolstat, Straßburg: Johann Grüninger 1512 (VD16 G 775). Zitiert nach dem Abdruck des Textes am Ende des Beitrags.

  2. Vgl. exemplarisch Andrea Denke, »Auf dem Weg ins Heilige Land. Venedig als Erlebnis«, Das Mittelalter 3 (1998), 107–126; Klaus Herbers, Felicitas Schmieder (Hrsg.), Venezia incrocio di culture. Percenzioni di viaggiatori europei e non europei a confronto. Atti del convegno Venezia, 26.–27. Gennaio 2006, Roma 2008; Andrea Denke, Konrad Grünembergs Pilgerreise ins Heilige Land 1486: Untersuchung, Edition und Kommentar, Köln 2011 (Stuttgarter historische Forschungen 11), 145–147.

  3. Vgl. Christian Kiening, »Prozessionalität der Passion«, in: Katja Gvozdeva, Hans Rudolf Velten (Hrsg.), Medialität der Prozession. Performanz ritueller Bewegung in Texten und Bildern der Vormoderne, Heidelberg 2011 (GRM 39, Beiheft), 177–198; Maximilian Benz, Christian Kiening, »Time and Temporality in Travel Accounts of the Fourteenth to Sixteenth Centuries (Mandeville, Tucher, Ecklin)«, in: Paula Henrikson, Christina Kullberg (Hrsg.), Temporalities in European Travel Writing, New York 2020 (im Druck). Zur Kategorie des Raums vgl. Bernhard Jahn, Raumkonzepte in der Frühen Neuzeit. Zur Konstruktion von Wirklichkeit in Pilgerberichten, Amerikareisebeschreibungen und Prosaerzählungen, Frankfurt a. M. 1993 (Mikrokosmos 34).

  4. Rainer Gruenter, »Das Schiff. Ein Beitrag zur historischen Metaphorik«, in: Werner Kohlschmidt, Herman Meyer (Hrsg.), Tradition und Ursprünglichkeit. Akten des III. Internationalen Germanistenkongresses 1965 in Amsterdam, Berlin, München 1966, 86–101, hier: 89. Zur Aeneis-Exegese bei Fulgentius, der das antike Epos im Sinne einer ›Reise des Lebens‹ als »a moral allegory of education and growth in virtue« interpretiert, vgl. Gerlinde Huber-Rebenich, »Die Expositio Virgilianae Continentiae des Fulgentius«, in: Hans-Jürgen Horn, Hermann Walter (Hrsg.), Die Allegorese des antiken Mythos. Vorträge, gehalten anlässlich des 31. Wolfenbütteler Symposions vom 28. September bis 1. Oktober 1992 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Wiesbaden 1997 (Wolfenbütteler Forschungen 75), 85–95; zu Landinos Vergil-Allegorese siehe Volkhard Weis, Der Begriff der Dichtung in der Frühen Neuzeit, Berlin u. a. 2009 (Historia Hermeneutica. Series Studia 8), 215–217.

  5. Vgl. einschlägig Hugo Rahner, Symbole der Kirche. Die Ekklesiologie der Väter, Salzburg 1964.

  6. Vgl. Adolf Hamel, Die Kirche bei Hippolyt von Rom, Gütersloh 1951 (Beiträge zur Förderung christlicher Theologie 2,49).

  7. Zitat: Gruenter (Anm. 4), 98.

  8. Ebd., 100.

  9. Ebd., 94.

  10. Vgl. Nikolaus Henkel, »Der Zeitgenosse als Narr. Literarische Personencharakteristik in Sebastian Brants Narrenschiff und Jakob Lochers Stultifera navis«, in: Rudolf Suntrup, Jan R. Veenstra (Hrsg.), Self-Fashioning. Personen(selbst)darstellung, Frankfurt a. M. u. a. 2003 (Medieval to Early Modern Culture/Kultureller Wandel vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit 3), 53–78, bes. 54.

  11. Zur Intention des narren spiegel (Vorrede, v. 31), in dem ein jeder Mensch sein närrisches Wesen erkennen könne: Wer sich recht spiegelt / der lert wol | Das er nit wis sich achten sol | Nit vff sich haltten / das nit ist | Dan nyeman ist dem nütz gebrist | Oder der worlich sprechen tar | Das er sy wis / vnd nit ein narr | Dann wer sich für ein narren acht | Der ist bald zuo eym wisen gmacht (Vorrede, vv. 35–42). Zitiert nach: Sebastian Brant. Das Narrenschiff. Studienausgabe. Mit allen 114 Holzschnitten des Drucks Basel 1494, hrsg. Joachim Knape, Stuttgart 2005.

  12. Nikolaus Henkel, »Wertevermittlung und Wissen in der Hand des Gelehrten. Sebastian Brant und sein Werk«, in: Elke Brüggen, Franz-Josef Holznagel u. a. (Hrsg.), Text und Normativität im deutschen Mittelalter. XX. Anglo-German Colloquium, Berlin, Boston 2012, 13–48, hier: 45.

  13. Henkel (Anm. 10), 53.

  14. Dietz-Rüdiger Moser, »Sebastian Brant und Geiler von Kaysersberg«, in: Hans-Gert Roloff, Jean-Marie Valentin u. a. (Hrsg.), Sebastian Brant (1457–1521), Berlin 2008, 49–74, hier: 65.

  15. Zu den bei Johannes Amerbach 1489 und 1490 erschienenen Werken De civitate Dei und De Trinitate steuerte Brant Geleitgedichte bei (KT 63 u. 64). Vgl. De civitate Dei. Mit Kommentaren des Thomas Waleys und Nicolaus Trivet. Basel: Johannes Amerbach, 13.2.1489 (GW 02887); zweite Auflage Basel: Johannes Amerbach, 13.2.1490 (GW 02888). De Trinitate. [Basel:] Johannes Amerbach 1489 (GW 02926). Die Gedichte sind abgedruckt in: Sebastian Brant. Kleine Texte. 3 Bde, hrsg. Thomas Wilhelmi, Stuttgart/Bad Cannstatt 1998 (Arbeiten und Editionen zur mittleren deutschen Literatur N. F. 3).

  16. Der bilger mit seinen eygenschaften. [Augsburg: Johann Schobster 1494] GW 10587. Der Text wurde später mehrfach nachgedruckt, vgl. Winfried Frey, »Die Pilgerreise des Christen und das Christenleben als Pilgerreise in das thor des vatterlandes öwiger säligkait«, in: Dorothea Klein, Elisabeth Lienert u. a. (Hrsg.), Vom Mittelalter zur Neuzeit. FS Horst Brunner, Wiesbaden 2000, 431–445, bes. 435 f. Vgl. auch Kristina Freienhagen-Baungardt, Werner Williams, Die Ausgburger Predigten, Berlin u. a. 2015 (Deutsche Texte des Mittelalters 92).

  17. Zu diesem in der patristischen Tradition grundgelegten Bild vgl. Arnold Angenendt, Geschichte der Religiosität im Mittelalter, Darmstadt 42009, bes. 203–234 (Kap. ›Raum und Zeit‹).

  18. Frey (Anm. 16), 435.

  19. Zu den am Fastnachtssonntag vorgesehenen Lesungen vgl. Moser (Anm. 14), 52.

  20. Geilers Vorlage war mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht die Basler Erstausgabe des Narrenschiffs, sondern die sog. ›Interpolierte Straßburger Fassung‹. Vgl. Christine Grundig, »Theologische Überformung des Narrenschiffs. Geiler von Kaysersberg und die sogenannte ›Interpolierte Fassung‹«, Archiv für das Studium der neuen Sprachen und Literaturen 254 (2017), 1–16. Zu seinen weiteren Quellen vgl. Ralf-Hennig Steinmetz, »Über Quellen und Sinnbildungsverfahren in den Narrenschiff-Predigten Geilers von Kaysersberg«, in: Volker Mertens u. a. (Hrsg.), Predigt im Kontext, Berlin, Boston 2013, 89–124.

  21. Vgl. Herbert Kraume, »Geiler, Johannes, von Kaysersberg«, in: 2VL 2 (1980), Sp. 1141–1152.

  22. Nauicula siuie speculum fatuorum prestantissimi sacrarum litterarum doctoris Joannis Geyler Keyserspergij. Straßburg: Matthias Schürer 1510 (VD16 G 777). Kurz nach Geilers Tod wurde die Ausgabe um die durch Beatus Rhenanus verfasste Biografie Geilers erweitert: Nauicula siie speculum fatuorum prestantissimi sacrarum litterarum doctoris Joannis Geyler Keyserspergij […] Compendiosa vite eiusdem descriptio per Beatum rhenanum Selestianum. Straßburg: Johann Prüss 1511 (VD16 778). Zur Authentizitätsproblematik im Hinblick auf die schriftlich fixierten Predigten Geilers von Kaysersberg vgl. Volker Mertens, »Authentisierungsstrategien in vorreformatorischer Predigt. Erscheinungsformen und Edition einer oralen Gattung am Beispiel Johannes Geilers von Kaysersberg«, editio 16 (2002), 70–85; Gerald Kapfhammer, »Inszenierung von Authentizität. Johannes Pauli und die Veröffentlichung der Predigten Geilers von Kaysersberg«, in: Gerald Kapfhammer, Wolf-Dietrich Löhr u. a. (Hrsg.), Autorbilder. Zur Medialität literarischer Kommunikation in Mittelalter und Früher Neuzeit, Münster 2007 (Tholos. Kunsthistorische Studien 2), 269–284.

  23. Vgl. Uwe Israel, »Brant und Johannes Geiler von Kaysersberg«, in: Klaus Bergdolt, Joachim Knape u. a. (Hrsg.), Sebastian Brant und die Kommunikationskultur um 1500, Wiesbaden 2010 (Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung 26), 49–74; Klaus Manger, Literarisches Leben in Strassburg während der Prädikatur Johann Geilers von Kaysersberg (1478–1510), Heidelberg 1983.

  24. Geiler von Kaysersberg verstarb am 10. März 1510. In seiner durch Beatus Rhenanus verfassten Vita ist von einer schwerwiegenden Krankheit die Rede (vgl. Navicula fatuorum, fol. Lc vv). Über den einigermaßen unfertigen Zustand der Predigtsammlung äußert sich Otther im Nachwort der Ausgabe: Habes lector studiosissime doctoris nostri et verbo et exemplo pręclari: de nauicula fatuorum opusculum varijs admodum necessarijs doctrinis copiosum. […] De opusculi quoque imperfectione mirabitur nemo qui rei difficultatem eo considerauerit diligentius: quo ruditatem ingenioli mei nouerit perspicatius (›Navicula fatuorum‹, fol. Lc iijv). ›Hier hast du, überaus eifriger Leser, das Werk über das Schiff der Törichten nach dem Wort und Beispiel unseres berühmten Doktors, durch verschiedene unentbehrliche Lehren zur Genüge reich ausgestattet. […] Über die Unvollkommenheit des Werkes wird sich auch niemand wundern, der die Schwierigkeit der Sache umso sorgfältiger bedacht haben wird, desto scharfsichtiger er die Unwissenheit meines geringen Geistes kennt.‹.

  25. Mertens (Anm. 22), 72. Vgl. auch Volker Mertens, »figuren und gemelt. Reale und evozierte Bilder in Geilers Narrenschiff-Predigten«, in: René Wetzel, Fabrice Flückiger (Hrsg.), Die Predigt im Mittelalter zwischen Mündlichkeit, Bildlichkeit und Schriftlichkeit, Zürich 2010 (Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen 13), 241–260.

  26. Mertens (Anm. 22), 73.

  27. Nauicula Penitentie. Per excellentissimum sacre pagine doctorem Joannem Kayserspergium Argentinensium Concionatorem predicata. A Jacobo Otthero collecta. Straßburg: Matthias Schürer 1512 (VD16 G 773). Verwendet wurde das Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, 275 Theol. (1).

  28. solent nimirum deuoti peregrini non esse contenti si inuiserint romam: et plenariam fuerint consecuti indulgentiam: nisi etiam in terram sanctam per vastum et periculosum mare traiecerint. Ceterum vbi illam terram visitauerint: omnia se putant consummauisse. (Navicula penitentie, fol. B ir). ›Die gläubigen Pilger pflegen freilich nicht zufrieden zu sein, wenn sie Rom besichtigt und den vollständigen Ablass erreicht haben, außer wenn sie auch über das weite und gefahrvolle Meer ins Heilige Land hinübergefahren sind. Sobald sie jenes Land nun aber besucht haben, glauben sie, alles erreicht zu haben.‹.

  29. Vgl. Frey (Anm. 16), 442 f.

  30. ›Jerusalem ist unsere Stadt, die oben ist, unsere Mutter, Glückseligkeit, Gottes Herrschaft, ewiges Leben, vollkommener Friede und die Erfüllung all unserer Bitten‹.

  31. Vgl. Ralf-Henning Steinmetz, »Die Rezeption antiker und humanistischer Literatur in den Predigten Geilers von Kaysersberg«, in: Nicola McLelland u. a. (Hrsg.), Humanismus in der deutschen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. XVIII. Anglo-German Colloquium Hofgeismar 2003, Tübingen 2008, 123–136.

  32. Gruenter (Anm. 4), 98.

  33. ›In diesem Schiff können wir ins himmlische Jerusalem gelangen, in das wir mit Christus hinaufzusteigen trachten, in unsere Stadt, das Reich des Himmels und das ewige Leben‹.

  34. nos autem gloriari oportet in curce domini nostri iesu christi in quo est salus: vita et resurrexio nostra per quem salutati et liberati sumus. Per vitam enim cucifixam domini nostri iesu christi quam ipse gessit et quam nos gerimus sibi facti conformes (fol. Civ). ›Wir aber müssen jauchzen im Angesicht des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, in dem das Heil ist, das Leben und unsere Auferstehung, durch wen wir erlöst und befreit worden sind, nämlich durch das Leben im Zeichen des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, das er selbst getragen hat und das wir tragen, zu seinen Ebenbildern gemacht.‹.

  35. ›Wir werden erlöst und befreit aus diesem gefahrvollen Meer und gelangen ins Heilige Land, das heilige himmlische Jerusalem‹.

  36. Vgl. Erwin Iserloh, Johannes Eck (1486–1543). Scholastiker, Humanist, Kontroverstheologe, Münster 1981 (Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung 41), 8.

  37. Vgl. Wilbirgis Klaiber, »Johannes Eck und Geiler von Kaysersberg«, in: Freiburger Diözesanarchiv 100 (1980), 248–253.

  38. Karl Möckl, »Kunigunde, Herzogin von Bayern«, in: Brigitte Hamann (Hrsg.), Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon, Wien 1988, 238–240.

  39. Zitiert nach: Johannes Eck. Das Schiff des Heils. A diplomatic Edition, hrsg. Gustave Otto Arlt, Bloomington 1932/33 (Indiana University Studies 19/20). Suprascripta und andere Sonderzeichen werden aufgelöst.

  40. Zum Verb ziehen als Terminus für den Vorgang des Übersetzens vgl. Gerd Dicke, Heinrich Steinhöwels ›Esopus‹ und seine Fortsetzer. Untersuchungen zu einem Bucherfolg der Frühdruckzeit, Tübingen 1994 (MTU 103).

  41. Da dem Manuskript von Ecks Schiff des Heils keine Illustrationen beigegeben sind, kann sich der Ausdruck figur nur auf die formale Gestalt des Werkes beziehen. Vgl. DWb 3,1629 f. (zum Lemma ›figur‹).

  42. Vgl. Max Joseph Hufnagel, »Franziskanerinnenkloster der Pütrichschwestern zum heiligen Christophorus in München«, in: Bavaria Franciscana Antiqua. Ehemalige Franziskanerklöster im heutigen Bayern, Bd. 3, München 1957, 273–308; Thomas Feuerer, Die Klosterpolitik Herzog Albrechts IV. von Bayern. Staatliche und prosopographische Studien zum vorreformatorischen landesherrlichen Klosterregiment im Herzogtum Bayern von 1465–1508, München 2008 (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 158). Zur Erschließung der Buchbestände vgl. das DFG-Verbundprojekt »Schriftlichkeit in süddeutschen Frauenklöstern«: https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/muenchen-franziskanertertiarinnen (15.06.2019).

  43. Ecks feierliche Antrittsvorlesung fand am 13. November 1510 statt. Vgl. Iserloh (Anm. 36), 14.

  44. Zur »rhetorische[n] Appellfunktion« frühneuzeitlicher Druckbeigaben vgl. Barbara Weinmayer, Studien zur Gebrauchssituation früher deutscher Druckprosa. Literarische Öffentlichkeit in Vorreden zu Augsburger Frühdrucken, München 1982 (MTU 77), 14.

  45. Während die Datierung der Widmungsvorrede auf den 18. März 1512 übernommen ist, wird im Kolophon des Druckes im Hinblick auf die Beendigung des Satzvorgangs der 24. August 1512 genannt (geendet vff sant Bartholomäus abent, ›Schiff des Heils‹, fol. 24v). Zu Grüninger vgl. Christoph Reske, Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. Auf der Grundlage des gleichnamigen Werkes von Josef Benzing, Wiesbaden 2007 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen 51), 871 f.

  46. Johannes Grüninger publizierte einen Großteil der von unterschiedlichen Gelehrten herausgegebenen Schriften Geilers von Kaysersberg und deren deutsche Übersetzungen: Vgl. Ein heilsam kostliche Predigt Doctor Iohans Geiler von Keisersberg predicanten der loblichen stat Straßburg. Hrsg. von Jakob Wimpfeling. Straßburg: Johann Grüninger 1513. VD16 G 782; Johannes Geiler von Kaysersberg: Das Jrrig schafe. Straßburg: Johann Grüninger 1514. VD16 G 724, weitere Ausgaben: VD16 G 726; 734–36; 739–41; G 761–63; 765–67; 769–71; 814–16; Doctor Keiserspergs Passion des Herren Jesu. Neulich vß dem latyn in tütsche sprach Tranßueriert. Hrsg. von Johann Adelphus Muling. Straßburg: Johann Grüninger 1514. VD16 G 747; Geiler von Kaysersberg: Die Emeis. Straßburg: Johann Grüninger 1516. VD16 G 714, weitere Ausgaben: VD16 G 715; 758–59; ZV 21297; Geiler von Kaysersberg: Die brösamlin […] vffgelesen von Frater Johann Pauli barfüser ordens. Straßburg: Johann Grüninger 1517. VD16 G 717; Euangelia mit vszlegung des hochgelerten Doctor Keiserspergs. Straßburg: Johann Grüninger 1517. VD16 G 743; Geiler von Kaysersberg: Das buoch der sünden des munds. Straßburg: Johann Grüninger 1518. VD16 G 718, weitere Ausgaben: VD16 G 712–13; 719; An dem Ostertag hat der hochgelert Doctor keisersperg gepredigt von den dry marien. Straßburg: Johann Grüninger 1520. VD16 G 716, weitere Ausgaben: VD16 G 824–26; Des hochwirdigen doctor keiserspergs narenschiff so er gepredigt hat zuo strasburg in der hohen stifft daselbst Predicant. Hrsg. von Johannes Pauli. Straßburg: Johann Grüninger 1520. VD16 G 780.

  47. Vgl. die Zusammenstellung bei Arlt (Anm. 39), 82–111.

  48. Von den 13 Holzschnitten wurden alle bis auf zwei eigens für den Druck des ›Schiff des Heils‹ gefertigt (ein Holzschnitt stammt aus der lateinischen Ausgabe der Navicula fatuorum von 1510, vgl. fol. 5v; ein weiterer vermutlich aus einem geistlichen lateinischen Druck Grüningers, vgl. fol. 21r). Fünf Holzschnitte sind aus jeweils zwei bis drei zersägten Holzstöcken sekundär zusammengesetzt; drei Illustrationen sind mehrfach wiederholt. Zu dieser in der Straßburger Buchillustration des 16. Jahrhunderts verbreiteten Praxis vgl. Catarina Zimmermann-Homeyer, Illustrierte Frühdrucke lateinischer Klassiker um 1500. Innovative Illustrationskonzepte aus der Straßburger Offizin Johannes Grüningers und ihre Wirkung, Wiesbaden 2018 (Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung 36), 120 mit Anm. 516. »Variation und Kopie von Bildformeln, Wiederholung und Austausch von Druckplatten sind wesentliches, für die frühe Neuzeit immer verbindlicher werdendes Prinzip der Buchillustration.« Norbert H. Ott, »Leitmedium Holzschnitt. Tendenzen und Entwicklungslinien der Druckillustration in Mittelalter und früher Neuzeit«, in: Barbara Thiemann (Hrsg.), Die Buchkultur im 15. und 16. Jahrhundert, Bd. 2, Hamburg 1999 (Veröffentlichung der Maximilian-Gesellschaft in Hamburg für das Jahr 1999), 163–252, hier: 215.

  49. Vgl. Hugo Rahner, »Antenna crucis. III. Das Schiff aus Holz«, Zeitschrift für katholische Theologie 66 (1942/42), 1–21; 89–118; 196–227.

  50. Vgl. LCI 1 (1994), Sp. 123 f. (zum Lemma ›Apfel‹).

  51. Christian Kiening, Literarische Schöpfung im Mittelalter, Göttingen 2015, 79.

  52. Kapfhammer (Anm. 22), 271.

  53. Kiening (Anm. 51), 42.

  54. Vgl. Christian Heitzmann (Hrsg.), Die Sterne lügen nicht. Astrologie und Astronomie im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, Wiesbaden 2008 (Ausstellungskataloge der Herzog-August-Bibliothek 90).

  55. Horst Brunner, Annäherungen. Studien zur deutschen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, Berlin 2008 (Philologische Studien und Quellen 210), 342.

  56. Vgl. Johannes Janota, Studien zu Funktion und Typus des deutschen geistlichen Liedes im Mittelalter, München 1968 (MTU 23).

  57. Kiening (Anm. 51), 44.

  58. Vgl. Arlt (Anm. 39), 16 f.

  59. Zur systematischen Verbindung von Einblattdruck und Buch vgl. Wolfgang Harms, Michael Schilling, Das illustrierte Flugblatt der frühen Neuzeit. Traditionen – Wirkungen – Kontexte, Stuttgart 2008, 52.

  60. Z. B. das Verstopfen der Löcher mittels Lumpen, um die Sünden aus dem Schiff herauszuhalten (vgl. Schiff des Heils, fol. 7r/v). Vgl. Arlt (Anm. 39), 17.

  61. Vgl. Arlt (Anm. 39), 17, zum Charakter der Ußlegung: »descriptive rather than narrative«.

  62. Arlt (Anm. 39), 17, betrachtet die Ußlegung hingegen (neben der handschriftlichen Fassung) »as a third complete version of the Schiff des Heils«.

  63. elsäss. ›Dauer‹.

  64. Ps 68,2.

  65. 1 Cor 3.

  66. ›unbewohnbar‹.

  67. ›Delphin‹.

  68. ›Stockfisch‹.

  69. ›Vogelscheuche‹, hier: ›Lockvogel des Teufels‹.

  70. ›Schaufel‹.

  71. ›Tuch‹.

  72. Io 3,8.

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Frick, J. Ascendimus Hierosolimam. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 93, 469–492 (2019). https://doi.org/10.1007/s41245-019-00091-1

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