Zusammenfassung
Die Digitalisierung des Literaturunterrichts verändert die Praktiken und Techniken des Lesens und Denkens. Die Corona-Pandemie hat diesen Umstand deutlich vor Augen geführt und an die beiden theoretischen Eckpunkte der Hermeneutik erinnert: Regelwissen und Kontemplation. Der vorliegende Beitrag befasst sich damit, welche Antworten die hermeneutische Tradition auf diesen Befund geben kann.
Abstract
The digitization of literature teaching is changing the practices and techniques of reading and thinking. The Corona pandemic has brought this fact home and reminded us of the two theoretical cornerstones of hermeneutics: rule knowledge and contemplation. This paper addresses what responses the hermeneutic tradition can offer to this finding.
Notes
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Morgenroth, C. Hermeneutik heute: Öde Regelkunde, das Glück der Kontemplation und das Erleben der Literatur. Z Literaturwiss Linguistik 51, 807–811 (2021). https://doi.org/10.1007/s41244-021-00225-z
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