Zusammenfassung
Einige systemische Krankheiten können auch in der Mundhöhle Effloreszenzen verursachen. Nicht selten manifestiert sich eine entsprechende Krankheit sogar zuerst an der Mundschleimhaut, weshalb ein Blick in den Mund des Patienten immer lohnt und oftmals schon früh differenzialdiagnostisch Klarheit verschaffen kann. Im ersten Teil dieser Abhandlung wird speziell auf Lues, Herpes simplex, humane Papillomaviren, HIV und Aids näher eingegangen.
Abstract
Some systemic diseases can cause efflorescence in the oral cavity. It is not uncommon for such diseases to first be manifested in the oral mucosa, which is why an inspection of the mouth of the patient is always worthwhile and can often achieve early differential diagnostic clarity. In the first part of this article the emphasis is on syphilis, herpes simplex, human papillomavirus, human immunodeficiency virus (HIV) and acquired immunodeficiency syndrome (AIDS).
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Interessenkonflikt
D. Fuchs, C. Erbe und D. Ohlendorf geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
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Redaktion
D.A. Groneberg, Frankfurt am Main
V. Harth, Hamburg
CME-Fragebogen
CME-Fragebogen
Welcher Erreger löst eine Syphilis aus?
Treponema pallidum
Porphyromonas gingivalis
Treponema denticola
Gardnerella vaginalis
Borellia burgdorferi
Welche Aussage zur Struktur von Humanen Papillomviren trifft zu?
Humane Papillomviren sind behüllte DNA-Viren.
Humane Papillomviren sind behüllte RNA-Viren.
Humane Papillomviren sind unbehüllte DNA-Viren.
Humane Papillomviren sind unbehüllte Einzelstrang-RNA-Viren.
Humane Papillomviren sind unbehüllte Doppelstrang-RNA-Viren.
Sie untersuchen einen 38-jährigen Patienten mit einer schmerzlosen, plaqueartigen Läsion in der hinteren Mundhöhle. Welches ist der wahrscheinlichste Erreger dieser Läsion?
Lues
Herpes simplex
Humanes Papillomavirus Typ 16
Humanes Immundefizienz-Virus
Eppstein-Barr-Virus
Sie untersuchen eine 56-jährige Patientin mit Schluckbeschwerden und sehen schmerzhafte, disseminierte, konfluierende, fibrinbelegte Erosionen mit erythematösem Rand, teilweise auch kleine Bläschen. Was ist die wahrscheinlichste Diagnose?
Primärstadium einer Luesinfektion
Sekundärstadium einer Luesinfektion
Gingivostomatitis herpetica
Verrucae vulgares
Orale Haarleukoplakie
Welche der humanen Papillomviren stehen im Verdacht, Ursache für das Zervixkarzinom zu sein?
HPV 16 und HPV 18
HPV 14 und HPV 16
HPV 12 und HPV 14
HPV 13 und HPV 12
HPV 17 und HPV 13
Welche Aussage zu Condylomata acuminata trifft zu?
Condylome rezidivieren nach chirurgischer Entfernung seltener als Verrucae vulgares.
Condylome sind klinisch und histologisch durch eine starke Akanthose von Verrucae vulgares zu unterscheiden.
Häufig finden sich zeitgleich Condylome in der Anogenitalregion des Sexualpartners.
Condylome finden sich meist an der Mundschleimhaut.
Condylome werden hauptsächlich durch die HPV Typen 9, 12 und 18 hervorgerufen.
Wo findet sich etwa 5 Wochen nach der HIV-Infektion in der Regel das typische masernähnliche Exanthem?
Im Gesicht und auf dem Thorax
In der Anogenitalregion
Auf der Wangenschleimhaut
Palmar und plantar
Im Mundboden
Sie untersuchen einen 32-jährigen HIV-Patienten und stellen an seiner Zunge eine weißliche Verdickung der Schleimhaut mit senkrechten Streifen fest. Was ist die wahrscheinlichste Diagnose?
Primärstadium einer Luesinfektion
Sekundärstadium einer Luesinfektion
Gingivostomatitis herpetica
Verrucae vulgares
Orale Haarleukoplakie
Wovon ist Staphylococcus aureus ein möglicher Erreger?
Der nekrotisierenden ulzerierenden Gingivitis/Parodontitis (NUG/NUP)
Der oralen Haarleukoplakie
Des Kaposi-Sarkoms
Der Condylomata acuminata
Der akuten Zytomegalie
Welche Aussage zu Kaposi-Sarkomen trifft zu?
Kaposi-Sarkome sind häufig mit AIDS assoziiert.
Kaposi-Sarkome müssen immer exzidiert werden.
Kaposi-Sarkome verursachen in der Regel starke Schmerzen.
Kaposi-Sarkome kommen nur an Haut und Schleimhäuten vor.
Kaposi-Sarkome sind meist hautfarben.
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Fuchs, D., Erbe, C. & Ohlendorf, D. Systemische Erkrankungen mit Manifestation an der Mundschleimhaut. Zbl Arbeitsmed 68, 59–68 (2018). https://doi.org/10.1007/s40664-017-0249-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s40664-017-0249-2