Liebe Leserin, lieber Leser,

von einer Branche der Heavy-Duty-Motorenhersteller sprechen zu wollen, verbietet sich eigentlich. Zu groß ist das Gebiet, das von Schiffsdieseln und Nutzfahrzeugmotoren bis hin zu Stationärmotoren in Kraftwerken oder der Wasserversorgung reicht. Das habe ich während meiner Recherchen für dieses Heft deutlich gespürt.

Und dennoch bewegen sich die Anbieter aus diesen Bereichen auf einem gemeinsamen Terrain. Dort lauern viele Tretminen und Fallstricke. Denn der Kampf gegen Verbrauch und Emissionen ist zur Daueraufgabe geworden. Dass bei Dauerarbeiten auch die besten Werkzeuge einmal stumpf werden, scheint ein Naturgesetz.

So gesehen ist zu hoffen, dass die diesjährige 10. Internationale MTZ-Fachtagung Heavy-Duty-, On- und Off-Highway-Motoren dazu beitragen kann, die Werkzeuge wieder zu schärfen. Ein umfangreiches Vortragsprogramm und der Austausch mit Kollegen, die einem eine andere Perspektive eröffnen, hat dabei schon manches Mal geholfen. Wichtige Aspekte rund um das Tagungsthema „Zukünftige Aspekte auf dem Prüfstand“ haben wir auch für diese Sonderpublikation zusammengetragen.

So vielseitig der Gattungsbegriff Großmotoren auch sein mag, so unübersichtlich geraten die jeweiligen Abgasnormen. Über Sinn und Unsinn von IMO-Stufe IIIB/Tier-4 Interim/Tier-4 Final und den zahlreichen anderen Abkürzungen in diesem Kontext habe ich mit Prof. Peter Eilts, dem wissenschaftlichen Leiter der diesjährigen Tagung diskutiert. Wo er Möglichkeiten zur Vereinheitlichung sieht und was er von den Verästelungen hält, lesen Sie ab Seite 10.

Für Eilts und jeden anderen Motorenentwickler gilt die leidvolle Tatsache, dass sich die Kosten von Techniken zur Emissionsreduzierung addieren, die Effekte daraus jedoch nur teilweise. Dennoch zeugen die Beiträge in diesem Heft von einer großen Ideenvielfalt. Auch wenn die immer neuen Grenzwerte wie eine schwere Last auf den Schultern der Ingenieure lasten — Ideen waren noch immer der Beginn einer Innovation.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

figure b