Liebe Leserin, lieber Leser,

elektronische Produkte sind aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Auch in Lastkraftwagen kommt immer mehr Elektronik beispielsweise für Assistenzsysteme oder für das Infotainment zum Einsatz. Mit dem zunehmenden Einsatz von elektrischen Nutzfahrzeugen und der somit benötigten Ladeinfrastruktur wird diese Tendenz noch steigen.

Das Problem für die Fahrzeughersteller ist dabei, dass derzeit weltweit ein Mangel an Halbleiterbausteinen herrscht. So bringt jetzt schon seit ein paar Monaten der Mangel an Chips die OEMs und deren Zulieferer in arge Bedrängnis. Diese Verknappung hat ihre Ursachen unter anderem in dem großen Bedarf an Halbleitern in vielen anderen Industriezweigen. Entsprechende Fertigungsanlagen lassen sich aber nicht so schnell hochziehen, wie die Nachfrage steigt. So wird noch auf absehbare Zeit ein Wettbewerb um die begehrten Bausteine zwischen den einzelnen Branchen herrschen.

Dieser Mangel ist teilweise auch hausgemacht. So hat die Automobilindustrie wie viele andere auch in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich ihre Lagerbestände reduziert und auf Just-in-Time-Lieferungen gesetzt. Matthias Friese, Autor unseres Gastkommentars auf Seite 70, stellt daher die Frage, "Sind wir mit der Idee von Just-in-Time zu weit gegangen?". Vielleicht ist dieses Konzept inzwischen überholt oder muss zumindest für bestimmte Komponenten angepasst werden. Denn das Ziel, Kosten zu senken, kann schnell auch zu einem Kostentreiber oder zu Umsatzeinbußen führen. Und das nicht nur in Pandemiezeiten.

Ihr

Andreas Fuchs

Verantwortlicher Redakteur

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