Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesen Wochen ist ein Thema allgegenwärtig: das Coronavirus. Bei allen notwendigen Beschränkungen und Vorschriften kommt es nun auf Rücksicht, Fairness und Solidarität an. Mich bewegt positiv, dass viele Unternehmen schon frühzeitig sagten: Wir helfen, machen mit und schützen unter anderem unsere Mitarbeiter. Homeoffice ist nun salonfähig. Früh hat auch die Verlagsgruppe Springer Nature dringend empfohlen, dass wir den Heimarbeitsplatz nutzen sollen. So ist dieses Heft, die ATZ 6, komplett von zu Hause aus entstanden. "Homeoffice" könnte das Wort des Jahres werden, wenn die Gesellschaft für deutsche Sprache Ende November die letzten elf Monate Revue passieren lässt.

Unter Zulieferern und OEMs der Automobilbranche gibt es zahlreiche nachahmenswerte Aktionen, die den Kampf gegen Corona unterstützen. Drei seien hier beispielhaft herausgegriffen. Um innerhalb von 50 Tagen rund 10.000 Beatmungsgeräte bereitzustellen, haben Groupe PSA und Valeo mit Air Liquide und Schneider Electric eine Task Force aus 30 Einkaufs- und Industrialisierungsexperten eingerichtet. Brembo hat entschieden, eine Million Euro an drei herausragende Einrichtungen aus der Region um Bergamo zu spenden. Dazu gehören das Krankenhaus Papa Giovanni XXIII., die Stiftung Fondazione per la Ricerca Ospedale di Bergamo und das Institut Mario Negri, die in dem von der Pandemie am stärksten betroffenen Gebiet arbeiten und klinische und pharmakologische Forschung miteinander verbinden.

Und die Forscher der bislang relativ unbekannten Tochter des Automobilzulieferers Bosch, Bosch Healthcare Solutions, haben innerhalb von sechs Wochen einen Schnelltest für Corona entwickelt. Wie der CEO Volkmar Denner der Neue Zürcher Zeitung sagte, kann so am Ort der klinischen Behandlung eine Analyse durchgeführt werden, um eine Infektion in weniger als zweieinhalb Stunden verlässlich festzustellen. So könnten infizierte Patienten noch schneller identifiziert und isoliert werden. Licht am Ende des Tunnels?

Zum Redaktionsschluss Anfang April diskutieren wir noch über das richtige Wieder-Hochfahr-Szenario unserer Wirtschaft; in China dagegen läuft die Autoproduktion bereits wieder an. Und wenn die Krise vorbei ist? Dann werden Autohäuser wieder öffnen und unsere Friseure reichlich zu tun haben, damit auch Sie wieder gut gestylt an unseren ATZlive-Kongressen teilnehmen können, und sei es digital.

Verpassen Sie beispielsweise nicht unser 11. Fahrwerk-Symposium "chassis.tech plus" am 23. und 24. Juni als unsere erste Online-Konferenz. Sicher vom Homeoffice aus teilnehmen. Aufgrund der Covid-19- Pandemie findet die Konferenz dieses Jahr nämlich rein virtuell statt.

Bleiben Sie gesund!

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Dipl.-Ing. Michael Reichenbach

Stellvertretender Chefredakteur