Liebe Leserin, lieber Leser,

Geräuschemissionen zu minimieren und Fahrzeuge in der Entwicklung gezielt darauf abzustimmen, ist schon lange eine Herausforderung für Ingenieure bei Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen. So wurden beispielsweise in der ATZ 4/1978 Maßnahmen zur Ansauggeräuschdämpfung bei Nutzfahrzeugen vorgestellt. Dabei wurde ein Einkammerdämpfer dem Luftfilter vorgeschaltet. Die damaligen Ingenieure erreichten mit einem Zusatzschalldämpfer eine Absenkung des Innengeräuschs um 3 dB. Als weiterführende Maßnahme empfahlen sie einen Dreikammerdämpfer, der eine breitbandige Dämpfungsverbesserung von 125 bis 800 Hz ermöglichte. Im selben Heft wurden auch „Schallschluckelemente aus geschlossenzelligem, vernetztem Schaumstoff mit eingeschmolzenen Bleikugeln“ zur Teilkapselung des Antriebsaggregats thematisiert.

Heute sind die Aufgaben größer denn je, denn die aktuellen und zukünftigen Bedingungen bezüglich Geräuschemissionen beschleunigen die Entwicklung umweltfreundlicherer und energieeffizienterer Fahrzeuge. In der Folge werden diese härteren Emissionsgrenzwerte zum verstärkten Einsatz kleiner dimensionierter Antriebe und alternativer Antriebs- und Fahrzeugkonzepte führen. Dies stellt die Entwickler vor erhebliche Herausforderungen, um zukünftig optimale NVH-Ergebnisse mit intensiven geräuschdämpfenden Maßnahmen sicherzustellen.

Die aktuelle ATZ nimmt sich dieses Themas im Beitrag von Henkel über spritzbare Schalldämm-Massen auf Basis nachwachsender Rohstoffe an und bereitet auf diese Weise quasi den Weg zur Automotive Acoustics Conference in Zürich. Am 11. und 12. Juli werden auf dieser, von ATZlive und Autoneum veranstalteten, führenden internationalen Tagung erneut über 200 Teilnehmer aus mehr als 100 Unternehmen rund um den Globus aktuelle Herausforderungen der Fahrzeugakustik diskutieren und neue Lösungen vorstellen. Denn diese Maßnahmen des „Schallschluckens“ stehen mehr denn je im Fokus.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der aktuellen ATZ.

Herzliche Grüße,

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