Nutzfahrzeuge sind seit jeher Technologieträger. Neue Techniken, die Kosten senken, Ausfallzeiten vermindern und die Effizienz steigern, finden schnell breite Anwendung. Die diesjährige IAA Nutzfahrzeuge wird eindrucksvoll zeigen, warum vernetzte und automatisierte Trucks schon bald selbstverständlich sein werden. Das Ziel: noch mehr Effizienz und Sicherheit. Für Zulieferer bieten sich dadurch große Wachstumschancen. Bosch hat daher Anfang 2016 einen eigenen Bereich gegründet, der alle bisherigen Nutzfahrzeug- und Off-Road-Aktivitäten koordiniert. Mit innovativen Ideen und umfassenden Systemlösungen wollen wir den OEMs künftig ein noch stärkerer Partner sein.

Der serienmäßige Einsatz von ESP, Spurverlassenswarnern und Notbremsassistenten bei Nutzfahrzeugen ist ein großer Schritt hin zu mehr Sicherheit. Allein der Notbremsassistent kann die Zahl der Unfälle im Güterverkehr um rund 70 % reduzieren. Diese Funktionen bilden zudem die Basis für automatisierte Fahrfunktionen. Computergesteuert rangieren die Trucks künftig vollautomatisch auf dem Betriebshof.

Teilautomatisiert fahren die Lkw bald auch auf der Autobahn. Beim langfristigen Ziel Platooning bilden mehrere Fahrzeuge eine Kolonne. Brems- und Lenkinformationen der miteinander vernetzten Lkw werden vom führenden zu den nachfolgenden Fahrzeugen durchgereicht. Die kurzen Abstände reduzieren den Luftwiderstand und damit den Verbrauch, die Fahrer in den nachfolgenden Lkw können pausieren. Die Vernetzungstechnik eröffnet aber noch viele weitere Möglichkeiten für unterschiedliche Services. So hilft bei der abendlichen Parkplatzsuche künftig das Bosch Secure Truck Parking. Freie Parkplätze werden dem Fahrer online angezeigt und können mit wenigen Klicks gebucht und abgerechnet werden. Die Bosch IoT Cloud bildet im Hintergrund die technische Basis.

Die neuen Systemlösungen machen den Lastwagenfahrer in Zukunft zum vernetzten Güterpiloten. Denn nicht nur das Fahrzeug, auch die Ladung ist künftig stets online. Transportbehälter mit integrierter Sensorik melden durchgängig zum Beispiel die Temperatur oder kritische Beschleunigungen. Smartphones oder Tablets helfen beim Verwalten dieser Daten sowie beim Auftragsmanagement und der Protokollierung der Fahrt. Wie der Fahrer-Arbeitsplatz künftig aussehen kann, zeigt Bosch auf der IAA Nutzfahrzeuge mit seinem Show-Truck. Automatisierung und Vernetzung stehen dabei im Vordergrund — inklusive der erforderlichen Bedien- und Anzeigesysteme sowie Logistikanwendungen. Auch der bereits serienreife digitale Außenspiegel mit Videokamera ist verbaut. Er reduziert den toten Winkel deutlich und verringert den Luftwiderstand — und leistet so einen weiteren Beitrag zur Effizienzsteigerung.