Die Pläne der deutschen Regierungskoalition zur Aufnahme paraffinischer Dieselkraftstoffe nach DIN EN 15940 in die 10. BImSchV waren überfällig. Es ist allerhöchste Zeit, dass wir auch hierzulande den Verkauf von synthetischen Reinkraftstoffen wie E-Fuels oder erneuerbarem Diesel - auch als HVO bekannt - an öffentlichen Tankstellen zulassen.

Der bisher geltende Rechtsrahmen hat das Inverkehrbringen von HVO100 unverhältnismäßig stark reguliert und entbehrte jeglichen Praxisbezugs. Bislang war der Verkauf und Einsatz von paraffinischen Kraftstoffen wie E-Fuels oder HVO in Deutschland lediglich in Kraftstoffgemischen bis zur Beimischungsgrenze von etwa 26 % möglich. Privatwirtschaftlich betriebenen Fahrzeugflotten des Straßengüterverkehrs, Reise-, Fernbus- und Dienstwagenflotten sowie Privatpersonen war die Nutzung von HVO100 aus nicht nachvollziehbaren Gründen rechtlich verwehrt. Das soll sich nun ändern. Die geplante Zulassung soll das Inverkehrbringen und die Nutzung in Reinform in Deutschland in allen Segmenten zeitnah erlauben.

Damit können endlich auch privatwirtschaftlich betriebene Fahrzeugflotten sowie Privatpersonen erneuerbaren Diesel nutzen und die Treibhausgasemissionen sofort reduzieren. Im Kampf gegen den Klimawandel ist dies ein bedeutender und dringend erforderlicher Schritt. Nun gilt es, den Worten auch Taten folgen zu lassen und die rechtliche Umsetzung so schnell wie möglich zu realisieren.

Denn im Kampf gegen den Klimawandel haben wir keine Sekunde zu verlieren und müssen jede uns zur Verfügung stehende Lösung nutzen. Erneuerbarer Diesel von Neste, der zu 100 % aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt wird, kann die Treibhausgasemissionen (THG oder CO2e) über den Lebenszyklus des Kraftstoffs im Vergleich zu fossilem Diesel um bis zu 90 % reduzieren (berechnet gemäß der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien II (2018/2001/EU)). Und er ist vollständig kompatibel mit allen Dieselmotoren und der bestehenden Verteilungsinfrastruktur - von der Raffinerie über die Tankstelle bis zum Endkunden.

Erneuerbarer Diesel weist eine ähnliche chemische Zusammensetzung wie fossiler Diesel auf und ist somit ein Drop-in-Ersatz. Er kann in Reinform eingesetzt werden, ohne dass Anpassungen an den Dieselfahrzeugen oder -motoren erforderlich sind. Annähernd alle Fahrzeug- und Motorenhersteller haben die von ihnen produzierten Dieselmotoren bereits für erneuerbaren Diesel freigegeben.