Unsere automobile Zukunft steuert auf eine Vielzahl von Antriebsarten und Kraftstoffen zu. Verbrennungsmotoren werden dabei weiterhin die dominante Rolle spielen — als alleiniger Fahrzeugantrieb oder im Verbund mit einer elektrischen Maschine. Schwerer einschätzbar ist dagegen die Rolle der Kraftstoffe. In der letzten MTZ haben wir deshalb versucht, Ihnen eine Basis für die eigene Meinungsbildung zu geben.

Für den verstärkten Einsatz zum Beispiel von Erdgas sprechen einige Argumente. Die Erdgasressourcen reichen länger als die Erdölressourcen. Am Beispiel USA ist zu erkennen, dass sich die Preise von Öl und Gas zugunsten des Erdgases weiter auseinander entwickeln. Zur Erfüllung der CO2-Vorgaben müssen die Entwickler zu immer komplexeren und teureren Ma ßnahmen greifen. Warum nutzen sie nicht die Chance Erdgas? Allein damit emittieren die Motoren bis zu 25 % weniger CO2. Ich empfehle daher den Entscheidungsträgern in der Automobil-industrie, sich aufzeigen zu lassen, welche Technik und damit verbundenen Kosten notwendig sind, um dieselbe Größenordnung mit Benzin- oder Dieselkraftstoff zu erreichen. Erdgas ist zudem ein hervorragender Kraftstoff für aufgeladene Motoren. Die hohe Klopffestigkeit des kohlenstoffarmen Kraftstoffs passt gut zum Downsizing der Verbrennungsmotoren.

Die meisten Automobilhersteller zögern noch und bieten nur wenige Sondermodelle an. Der Volkswagen-Konzern gibt auch hier Gas. Der VW Eco Up hat jetzt einen eigens entwickelten Erdgasmotor. Der Scirocco R-Cup zeigt, dass Erdgas keine Spa ßbremse ist. Für den Durchbruch im Markt reicht das aber noch nicht. Hier erhoffe ich mir vom diesjährigen Wiener Motorensymposium weitere entscheidende Impulse.