Wie gelingt ein schneller, effizienter und sauberer Wechsel von Sonderfarben bei der industriellen Lackierung? Eine Lösung verspricht eine Hochdruck-Doppelmembranpumpe. Sie wurde hinsichtlich der Restmengen und der Spülbarkeit optimiert.

Zum Lackieren von Auto-, Kunststoff- oder Anbauteilen müssen bei einem Farbwechsel alle Leitungssysteme und Rohre gereinigt werden, damit die neue Farbe ohne jeglichen Qualitätsverlust verarbeitet werden kann. "Hierbei besteht häufig die Gefahr einer Verunreinigung, sodass am Ende nicht der gewünschte Farbton entsteht", sagt Christian Thora, Verkaufsleiter der Timmer GmbH. Hinzu komme, dass die Preise von Farben sowie von Reinigungs- und Lösemitteln in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen sind. Auch die Anforderungen an die Lackierindustrie hinsichtlich absoluter Farbpräzision und zuverlässiger Prozesse steigen, während gleichzeitig der Einsatz von immer mehr Sonderfarben im Trend liegt. "Mit der Entwicklung einer neuen restmengenoptimierten Pumpe erleichtern wir unseren Kunden den Arbeitsschritt zwischen den einzelnen Farbwechseln", sagt Thora.

figure 1

© Timmer

Hinterschneidungsfreie Geometrien in der Hochdruck-Doppelmembranpumpe reduzieren die Restmengen des Mediums in der Pumpe und optimieren deren Spülbarkeit.

Basis für die neue Pumpe waren die pneumatischen, druckübersetzen Doppelmembranpumpen der Serie Tim Boost vom Timmer. Sie sind seit vielen Jahren in der Farbversorgung für die Beschickung kleiner und mittlerer Anlagen im Einsatz.

Die Weiterentwicklung

Als Weiterentwicklung der Standardpumpe hinterlässt die restmengenoptimierte Doppelmembranpumpe vom Typ PTI-MHD1050 nach einem Farbwechsel bis zu 60 % weniger Farbe in der Pumpe. Dies macht den Wechsel von Sonderfarben schneller und ressourcensparender. Anwender profitieren nicht nur von der Verringerung der Farbrestmenge, sondern auch von einer optimierten Spülbarkeit der Pumpe.

figure 2

© Timmer

Bei der Variante mit zusätzlicher Rest- entleerung heben pneumatisch aktivierte Aktuatoren die Medienventilkugeln an. So laufen die Farbreste zurück in den Behälter.

Timmer erklärt die Veränderungen folgendermaßen: Der Querschnitt der neuen restmengenoptimierten Doppelmembranpumpe wurde optimiert, dadurch sammelt sich ein geringeres Restvolumen in der Pumpe an. Zusätzlich wurden die Dichtungsflächen verbessert, sodass sich Farbe nicht mehr hinter den Dichtungen ansammeln kann. Dies schlägt sich auch im Spülprozess positiv nieder, denn die neuen Pumpen benötigen zur Reinigung weniger Spülmittel.

Auch mit Restentleerung erhältlich

Die neue Doppelmembranpumpe ist in zwei Varianten erhältlich: Als restmengenoptimierte Variante oder mit zusätzlicher Restentleerung. Bei der Ausführung mit Restentleerung lassen sich die Medienventilkugeln über pneumatisch betätigte Aktuatoren aus den Sitzen heben. Damit ist eine nahezu vollständige Rückführung der Restmenge über das Saugrohr der Pumpe erreichbar. Durch das Aushebeln der Kugel- und Ventilsitze laufen die geringen Farbreste, die sich noch in der Pumpe befinden, zurück in den Behälter.

Beide Varianten sind zudem mit einem integrierten intelligenten Sensor (iHZ) ausgestattet, der eine Echtzeitprüfung der Hubsignale inklusive prozessrelevanter Daten über eine Kunden-SPS ermöglicht. Darüber hinaus sind die Pumpen für das neue Tim Tron-System geeignet. Dieses ermöglicht das Auslesen sowie die statistische Auswertung umfassender Pumpendaten. Die Anbindung an das Tim Link-Modul bietet weitere Funktionen, die die Prozesssicherheit und vorbeugende Instandhaltung und damit die Wirtschaftlichkeit unterstützen.