Zusammenfassung
Hintergrund
Mitarbeiter der stationären Altenpflege werden sowohl durch das Sterben und den Tod von Bewohnern emotional stark berührt als auch mit dem eigenen Trauererleben und dem Umgang damit konfrontiert. Die beruflichemotionale Nähe zu den Bewohnern und deren Angehörigen birgt für Mitarbeiter die Gefahr einer hohen inneren Belastung als mögliche Folge eigener und miterlebter Trauer.
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Studie untersucht exemplarisch das Belastungserleben von Mitarbeitern der stationären Altenpflege in ihrer Begegnung mit Sterben, Tod und Trauer.
Methode
In 10 Einrichtungen der stationären Altenpflege wurde 2012 eine Fragebogenerhebung bei allen Mitarbeitern zum Miterleben von Sterben, Tod und Trauer durchgeführt.
Ergebnisse
Frauen erleben durch Sterben, Tod und Trauer eine deutlich höhere Belastung als Männer. Die Zahl der erlebten Todesfälle hat keinen Einfluss auf das Belastungserleben, jedoch ergeben sich Unterschiede im Hinblick auf die berufliche Funktion: Altenpfleger geben deutlich höhere Belastungswerte an als Krankenpfleger.
Schlussfolgerungen
Die oben genannten Belastungen können nicht ausschließlich über berufliche Kompetenzen, die in der Ausbildung erworben wurden, verarbeitet werden. Geschlechts-, berufs- und einrichtungsspezifische Unterschiede als auslösende Merkmale sollten im Hinblick auf mögliche Ressourcen, speziell beim Umgang mit dem Trauererleben der Mitarbeiter, analysiert werden, um belastungsmindernde Maßnahmen entwickeln und implementieren zu können.
Abstract
Background
Death and dying of residents have a strong emotional impact on staff in nursing homes, cause experiences of grief and the need to deal with these experiences. Professional emotional closeness to residents and their families, personal experience of grief and exposure to grief of others can cause considerable emotional distress.
Aim of the study
This study explored the burden of staff in nursing homes due to exposure to and experience of death, dying and bereavement (survey period in year 2012).
Method
A survey was carried out about experiences of death, dying and bereavement among the staff of ten nursing homes.
Results
On average female staff experienced the exposure to death, dying and bereavement as significantly more distressing than male staff. An impact of the total number of resident deaths in the period under review on the ratings of burden was not found. However, the results showed differences in the level of burden experienced in relation to professional function. Average burden ratings were higher in geriatric nurses than in registered nurses.
Conclusions
Professional skills that were gained during vocational training in medical schools and other education for healthcare professionals do not suffice for dealing with the burdens investigated in this study. There is a need to identify differences in resources for dealing with grief and bereavement related to gender, profession and healthcare setting in order to develop and implement measures that serve to reduce the level of burden among professionals.
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Interessenkonflikt
Die Autorin erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Vogt, A. Belastungen von Mitarbeitern in der stationären Pflege durch das Miterleben von Sterben, Tod und Trauer. HBScience 5, 38–44 (2014). https://doi.org/10.1007/s16024-013-0216-6
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