_ Forscher haben einen Zusammenhang zwischen Adipositas und einem geringeren Volumen der grauen Substanz in bestimmten Bereichen des Gehirns gefunden [Hamer, Batty. Neurology 2019; online 9. Januar]. Es sei allerdings unklar, ob das Übergewicht die Hirnveränderungen auslöse, oder ein verändertes Gehirn die Entstehung von Übergewicht begünstige.

Für die Studie werteten die Forscher Daten von 9.652 Menschen im Alter von durchschnittlich 55 Jahren aus. Von den Teilnehmern galten knapp 19 % als adipös — sie hatten einen BMI von 30 und mehr. Die Mediziner bezogen zusätzlich den Körperfettanteil und den Taille-Hüfte-Quotienten (THQ) in ihre Analyse mit ein. Per MRT bestimmten die Wissenschaftler dann die Gehirnvolumina für die graue und weiße Substanz und bezogen hier auch Faktoren ein, die Einfluss auf das Gehirnvolumen nehmen können, wie Alter, körperliche Aktivität, Rauchen und Bluthochdruck.

Das zentrale Ergebnis: Teilnehmer, die sowohl einen hohen BMI als auch einen hohen THQ hatten, verfügten über ein geringeres Volumen der grauen Substanz als diejenigen mit einem normalen THQ. Konkret stellten die Wissenschaftler fest, dass die 1.291 Teilnehmer mit hohem BMI und hohem THQ mit durchschnittlich 786 cm3 das geringste Volumen der grauen Substanz aufwiesen. Im Vergleich dazu betrug dieser Wert bei den 3.025 Menschen mit einem normalen Gewicht 798 cm3. Die 514 Teilnehmer mit hohem BMI, aber normalem THQ, verfügten durchschnittlich über 793 cm3 graue Substanz.