Der Interleukin(IL)-23-Inhibitor Risankizumab war im direkten Vergleich der SEQUENCE-Studie dem IL-12/-23-Inhibitor Ustekinumab bei der klinischen Remission Woche 24 nicht unterlegen und bei der endoskopischen Remission Woche 48 überlegen.

SEQUENCE ist eine randomisierte, multizentrische, offene, aktiv kontrollierten Phase-IIIb-Head-to-Head-Studie. Eingeschlossen wurden 520 erwachsene Patienten mit mittelschwerem bis schwerem aktivem Morbus Crohn, die eine Intoleranz oder ein inadäquates Ansprechen auf eine Anti-Tumornekrosefaktor-α-(TNFα)-Therapie zeigten (Peyrin-Biroulet L et al. UEG Week 2023; LB01). Sie erhielten im Verhältnis 1 : 1 Risankizumab (Skyrizi®) 600 mg intravenös in Woche 0, 4 und 8 (Induktion) und 360 mg subkutan ab Woche 12 und alle acht Wochen danach (Erhaltung) oder Ustekinumab zu Woche 0 i. v. gewichtsadaptiert (Induktion) und 90 mg s. c. ab Woche 8 und alle acht Wochen danach (Erhaltung).

Niedrigere Abbruchrate

Für Prof. Dr. Andreas Stallmach, Klinik für Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Jena, untermauern die aktuellen Ergebnisse der SEQUENCE-Studie die guten Ergebnisse aus den Zulassungsstudien. Er verwies auf die hohe Abbruchrate von 27,2 % im Ustekinumab-Arm im Vergleich zu 9,8 % im Risankizumab, die er vor allem auf schwerwiegende Nebenwirkungen unter Ustekinumab, aber auch mangelnde Wirksamkeit des IL-12/-23-Inhibitors zurückführte.

Klinische Remission bei 59 %

Risankizumab erzielte für beide primären Endpunkte die Nichtunterlegenheit. Die klinische Remission nach dem Morbus-Aktivitätsindex CDAI < 150 zu Woche 24 erreichten 59 % der Patienten unter Risankizumab versus 40 % unter Ustekinumab. Bei der endoskopischen Remission, die einer Mukosaheilung entspricht, war Risankizumab sogar signifikant überlegen (32 % vs. 16 %; p < 0,0001). Zusätzlich habe Risankizumab eine Überlegenheit bei allen sekundären Endpunkten gezeigt, berichtete Stallmach. Im Vergleich zu Ustekinumab war Risankizumab signifikant überlegen bei der klinischen Remission zu Woche 48, dem endoskopischen Ansprechen zu Woche 24 und Woche 48 sowie der steroidfreien klinischen und endoskopischen Remission zu Woche 48 (jeweils p < 0,0001).

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