Immer mehr Menschen müssen wegen einer Lebererkrankung stationär aufgenommen werden. Gefürchtet sind schwerwiegende Komplikationen, darunter auch die hepatische Enzephalopathie (HE). Gefordert wird deshalb eine frühzeitige Diagnosestellung gefolgt von einer Therapie nach dem Motto „Hit hard and early“, erläuterte Prof. Dr. Jens Marquardt, UKSH Lübeck, auf einem Symposium der Firma Merz Therapeutics auf dem Kongress Viszeralmedizin 2023 in Hamburg.

In der Akuttherapie und auch als Sekundärprophylaxe kann Hepa-Merz® (LOLA, L-Ornithin-LAspartat) eingesetzt werden. Es senkt durch sein duales Wirkprinzip nicht nur effektiv den Blutammoniakspiegel und relevante Entzündungsmarker. So wurden in der Akuttherapie bei Patienten mit Leberzirrhose (Child B/C) und einer HE Grad 3/4 der Schweregrad der HE und die Mortalität gegenüber Placebo signifikant reduziert, wenn LOLA (30 g/Tag i. v.) in Kombination mit Lactulose und Rifaximin verabreicht wurde [Jain A et al. Hepatology. 2022;75(5):1194-203]. Die signifikante Wirksamkeit in der Sekundärprophylaxe konnte in einer doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Studie gezeigt werden. 150 Patienten mit Zirrhose, die sich von einer HE erholt hatten, erhielten entweder Hepa-Merz® Granulat 3 × 6 g/Tag oder Placebo. Unter diesem Regime konnte das erneute Auftreten einer overten HE (primärer Endpunkt) signifikant um 57 % reduziert werden (85,4 % vs 69,4 %; p = 0,018) [Varakanahalli S et al. Eur J Gastroenterol Hepatol. 2018;30(8):951-8].

Orales LOLA wird in einer Dosierung von 3 × 6 g pro Tag eingesetzt und ist erstattungsfähig.

Nach Informationen vom Merz Therapeutics