Experten der Inflammation Center Initiative (ICI) - einer gemeinsamen Initiative von Janssen Deutschland und zwölf Entzündungszentren - haben drei Analysen publiziert, wonach Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen möglicherweise unterversorgt sind und teilweise nicht leitlinienkonform behandelt werden. Den Grund dafür sehen die Autoren hauptsächlich in einer noch nicht ausreichenden interdisziplinären Betreuung dieser Patienten.

Beobachtet wurde unter anderem eine zum Teil nicht leitlinienkonforme Behandlung. So fiel bei einem wesentlichen Anteil der Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa eine Verordnung nicht steroidaler Antirheumatika auf, obwohl diese bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen einen Schub auslösen können. Als mögliche Erklärung diskutierten die Autoren, dass Gelenkschmerzen ohne Berücksichtigung des Gesamtzustandes der Patienten behandelt worden sein könnten.

Je nachdem, welche und wie viele chronisch-entzündlichen Erkrankungen vorliegen, welchen Schweregrad sie haben und welche Begleiterkrankungen es gibt, kann die Lebensqualität Betroffener erheblich eingeschränkt und die Mortalität erhöht sein. „Die vorliegenden Daten bestätigen uns darin, dass die Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachdisziplinen bei der Versorgung von Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen weiter verbessert werden muss, sowohl was die Diagnostik als auch was die Therapiesteuerung chronisch-entzündlicher Folgeerkrankungen anbelangt“, betonte PD Dr. Hildrun Haibel, Berlin.

Die Daten unterstreichen die Bedeutung der ICI. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die interdisziplinäre Entzündungsmedizin in Deutschland voranzubringen, sodass Patienten mit komplexen chronisch-entzündlichen Erkrankungen bestmöglich versorgt werden.

Nach Informationen von Janssen