Immer mehr adipöse junge Frauen mit prekären Lebensverhältnissen erkranken an Typ-2-Diabetes. Werden sie schwanger, haben sie ein hohes Risiko für ein Kind mit Fehlbildungen, hat Dr. Helmut Kleinwechter aus Kiel beim DDG Diabetes Update berichtet.

Er stellte Daten von 46 der 452 jugendlichen Typ-2-Diabetikerinnen aus der US-Studie TODAY vor (Diab Care 2015; online 29. November). Die 46 Teenager hatten 63 Schwangerschaften. Ihr BMI lag bei 20,3 bis 50,2 (Mittel 35,2), ihr HbA1c bei Geburt zwischen 5,1 und 12,1% (Mittel 6,3%).

Ergebnis: Trotz regelmäßiger Kontrazeptions-Aufklärung waren binnen 3,8 Jahren 10% der Mädchen in der Studie schwanger geworden. Mehr als jede vierte Schwangerschaft endete dabei mit einem Abort oder einer Totgeburt. Von 39 Neugeborenen hatte jedes fünfte eine große Fehlbildung. Die Studienautoren führen dies auf schlechte Stoffwechselkontrolle und extreme Adipositas zurück. Nur 4,8 % der 452 Mädchen hatten ein Kontrazeptivum verwendet oder sich abstinent verhalten. Nur 13,3% konnten sich überhaupt an eine Aufklärung zur Verhütung erinnern.