Die Häufigkeit von Asthma nimmt weder bei Kindern noch bei Erwachsenen zu. Und die Sterblichkeit ist in den vergangenen 20 Jahren dramatisch gesunken.

In Deutschland gibt es offenbar seit Jahren keinen weiteren Anstieg der Asthma-Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen. "Die Asthmaprävalenz bei Kindern und Jugendlichen liegt bei etwa 4 %", erklärte Prof. Karl-Christian Bergmann, Berlin. Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland gebe es nicht, ebenso wenig wie hinsichtlich Alter und Geschlecht. Ein möglicher Grund ist, dass Kinder in Deutschland weniger gegenüber Zigarettenrauch exponiert sind als früher. Womöglich spiele auch die Reduktion von Antibiotikaverordnungen im Kindesalter und die verminderte Rate von Infektionen der unteren Atemwege eine Rolle. Auch bei den Erwachsenen scheint die Asthmaprävalenz stabil bei 5 % zu liegen. Frühere Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es nicht mehr, allerdings scheint schweres Asthma (GINA 4/5) im Westen häufiger vorzukommen. Und noch eine gute Nachricht: "Die Sterblichkeit ist enorm rückläufig", so Bergmann. Er brachte dies mit der Einführung der Biologika bei schwerem Asthma in Verbindung. Die Anzahl der Asthma-bedingten Todesfälle ist seit der Jahrhundertwende von etwa 3.000 auf 1.000 pro Jahr gesunken. Im Status asthmaticus starben 1998 noch 355 Menschen, im Jahr 2020 waren es 31 Menschen. PD Dr. Katrin Milger-Kneidinger, München, führt die drastisch gesunkene Mortalität v. a. auf die verbesserte Basistherapie mit inhalativen Kortikosteroiden zurück.

Quelle: 63. DGP-Kongress, Düsseldorf 29-3-1.4.2023