Was GOLD (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) für die COPD, ist GINA (Global Initiative for Asthma) für das Asthma bronchiale: eine Initiative, die Leitlinien für das Management dieser Erkrankungen entwickelt. Prof. Roland Buhl, Uniklinikum Mainz, verwies auf die aktuellen Schlüsselempfehlungen zu Asthma-Prävention und -Management, die im aktuellen Executive Summary 2022 der GINA zusammengefasst sind (www.ginasthma.org).

GINA weist unter anderem darauf hin, dass eine Asthma-Therapie einem kontinuierlichen Zyklus aus Beurteilung, Behandlung und Bewertung (assessment, treatment, and review) folgt. Diese Strategie minimiere Symptome und verhindere Exazerbationen. Zudem solle ein Asthma bronchiale bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern über sechs Jahren nicht nur mit kurzwirksamen Beta-2-Agonisten (SABA) behandelt werden. Inhalative Kortikosteroide (ICS) sollten Bestandteil der medikamentösen Therapie dieser Patienten sein - je nach Schweregrad der Symptome und Grad der Asthmakontrolle täglich oder nur bei Bedarf. Symptomatische Episoden bei bis zu fünf Jahre alten Kindern sollten initial mit inhalativen SABA nur bei Bedarf behandelt werden.

Therapieplan fördert Selbstmanagement

GINA gibt aber auch Empfehlungen jenseits der Medikation. Zur Förderung des Selbstmanagements sollten etwa alle Patienten mit einem personalisierten schriftlichen Asthma-Therapieplan versorgt werden, abgestimmt auf den Grad der individuellen Krankheitseinsicht des jeweiligen Patienten, um Verschlechterungen der Asthma-Kontrolle frühzeitig zu erkennen und adäquat reagieren zu können.

Pneumo Update 2022, Mainz 11./12. November 2022