Fragestellung: Beeinflusst die Gabe von inhalativem Budesonid den Verlauf einer COVID-19 in einem frühen Stadium?

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Hintergrund: Kohortenstudien haben bisher gezeigt, dass Patienten mit COPD und Asthma bronchiale entgegen den Erwartungen bei COVID-19-Erkrankungen unterrepräsentiert sind. Die Hypothese dieser Studie war, dass der Gebrauch von inhalativen Steroiden (ICS) bei dieser Patientengruppe verantwortlich für diese Beobachtung ist.

Patienten und Methoden: Diese randomisierte Open-label-Studie wurde bei freiwilligen Gesunden durchgeführt, die Symptome einer COVID-19-Erkrankung angaben. Ein PCR-Test auf SARS-CoV-2 wurde vorgenommen und die Probanden randomisiert in eine Gruppe ohne Therapie und eine Gruppe, die Budesonid 800 µg täglich inhalierte. 146 Probanden wurden randomisiert, 139 in die Studie eingeschlossen. 70 erhielten Budesonid. Eine SARS-CoV-2-Infektion konnte bei 94 % nachgewiesen werden.

Der primäre Endpunkt war definiert als dringender Arztbesuch, Notaufnahme-Besuch oder Hospitalisierung. Sekundäre Endpunkte waren Genesung bzw. Symptome (gemessen durch Selbstreport), Fieber und Erholung nach 14 Tagen.

Ergebnis: Der primäre Endpunkt traf in der unbehandelten Gruppe bei 10 Probanden ein, in der Budesonid-Gruppe bei einem, was eine Risikoreduktion von 90 % bedeutet. Die Number Needed to Treat (NNT), um COVID-19-bedingte Verschlechterungen zu verhindern, war 8.

Auch bei den sekundären Endpunkten zeigten sich Unterschiede zwischen den beiden Gruppen: Die Probanden, die das ICS inhalierten, erholten sich schneller, hatten kürzer und weniger Fieber und nach 14 Tagen hatten sich 82 % gegenüber 72 % der Infizierten von der Erkrankung erholt. Die Viruslast zeigte keinen signifikanten Unterschied der beiden Gruppen.

Die Studie wurde vorzeitig abgebrochen, nachdem eine statistische Überprüfung zu dem Ergebnis gekommen war, dass sich das Studienergebnis bei einer weiteren Rekrutierung nicht verändern würde.