Die Ergebnisse der Phase-III-Studie CONFIRM eröffnen eine neue Behandlungsoption für Patienten mit rezidiviertem malignem Mesotheliom: Mit dem PD1-Inhibitor Nivolumab leben sie länger und auch länger rezidivfrei als mit Placebo.

Patienten mit rezidiviertem malignem Mesotheliom haben eine extrem schlechte Prognose und dagegen lässt sich bisher wenig ausrichten. Laut ASCO-Leitlinie kann der Versuch einer erneuten auf Pemetrexed basierten Chemotherapie gemacht werden, wegen ihrer geringen Aktivität in der Zweitlinie wird aber vor allem geraten, die Betroffenen in klinische Studien einzuschleusen. Bisher sei es jedoch in keiner Phase-III-Studie gelungen, die Überlebensaussichten der Patienten zu verbessern, wie Dean Fennell, Leicester, Großbritannien, berichtete. Der Onkologe stellte die CONFIRM-Studie vor, in der dieses Ziel erstmals erreicht wurde: Mit Nivolumab wurden im Vergleich zu Placebo das Überleben (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant verlängert.

Die Studienteilnehmer mit ≥ 2 Vortherapien und einem ECOG-Performancestatus von 0 oder 1 waren in 2 Gruppen randomisiert worden. 221 erhielten Nivolumab (240 mg an Tag 1 eines 14-Tages-Zyklus), 111 eine Placeboinfusion, jeweils für maximal 12 Monate. Die Studie läuft noch bis Juli 2021, auf Empfehlung der zuständigen Komitees wurden die Daten aber im August 2020 vorzeitig eröffnet. Von den beiden primären Endpunkten hatte zu dieser Zeit das PFS, nicht aber das OS die notwendige Ereigniszahl erreicht. Das mediane OS betrug mit Nivolumab 9,2, mit Placebo 6,6 Monate. Nach 12 Monaten waren noch 39,5 bzw. 26,9 % der Patienten am Leben, das entsprach einer um 28 % geringeren Mortalität mit der Immuntherapie (Hazard Ratio [HR] 0,72). Das PFS erreichte im Median 3,0 bzw. 1,8 Monate, das 12-Monats-PFS 14,5 bzw. 4,9 %, eine Risikoreduktion für Progression oder Tod um 39 % (HR 0,61).

Bei etwa 70 % der Patienten war der PD-L1-Expressionsstatus bekannt. Ob der Tumor Proportion Score über 1 % lag oder nicht, lieferte allerdings keinen Hinweis auf den Nutzen von Nivolumab. Ein Zusammenhang zeigte sich dagegen zur Histologie: Nur bei Patienten mit epitheloiden Tumoren, der Mehrzahl der Teilnehmer, führte der PD1-Inhibitor zu einer signifikanten Verbesserung des OS. Unerwünschte Ereignisse von Grad ≥ 3 traten in beiden Gruppen ähnlich häufig auf.

Quelle: Presidential Symposium, WCLC 2020, 30.1.2021