Seit einem Jahr können Patienten mit schwerem Asthma mit dem Antikörper Dupilumab behandelt werden. Besonders profitieren Patienten mit erhöhten Eosinophilen- und FeNO-Werten.

Bei bis zu 83 % der Patienten liegt dem Asthma eine Typ-2-Inflammation zugrunde - unabhängig davon, ob es sich um allergisches oder nicht allergisches handelt. Spezifisch gegen Mediatoren dieser Inflammation richten sich Biologika, die mittlerweile für Patienten mit schwerem Asthma noch vor oralen Steroiden wie Prednisolon zum Mittel der Wahl geworden sind. Das sei ein "klarer Paradigmenwechsel", so Prof. Marek Lommatzsch vom Uniklinikum Rostock. Zu den bisher verfügbaren vier Biologika gesellt sich seit einem Jahr der humane monoklonale Antikörper Dupilumab (Dupixent®), der für Patienten mit schwerem Asthma ab dem Alter von 12 Jahren zugelassen ist und alle 2 Wochen selbst injiziert wird. Als einziger Vertreter der Wirkstoffklasse in dieser Indikation richtet sich Dupilumab gegen die Interleukine IL-4 und IL-13, entscheidende Zytokine bei Typ-2-Inflammation.

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Patienten mit schwerem Asthma profitieren auch außerhalb der Atemwege von Biologika.

Nicht jeder Patient würde auf alle Biologika gleich gut ansprechen, so der Pneumologe. Daher sei es wichtig, den Therapieerfolg nach 3-4 Monaten zu reevaluieren und ggf. auf ein anderes Medikament zu wechseln. Auf Dupilumab sprächen die Patienten besonders gut an, bei denen die Eosinophilen im Blut (> 150/µl) und das fraktionierte exhalierte Stickstoffmonoxid (FeNO; > 25 ppb) erhöht seien, unabhängig vom Alter. Daneben könnten auch Nebenerkrankungen bei der Therapieentscheidung helfen. So wirkt Dupilumab etwa auch gegen atopische Dermatitis und chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen, ein "Kollateralnutzen", den Lommatzsch als "Revolution in der Pneumologie" bezeichnete: "Die Patienten erzählen begeistert: 'Ich wollte nur mein Asthma behandeln lassen und plötzlich ist meine Haut wieder gesund.'" Dr. Lamia Özgör

Veranstaltung: "1 Jahr Dupilumab bei schwerem Asthma", 17.6.2020, Veranstalter: Sanofi Genzyme.