Bei Patienten mit einem ausgedehnten SCLC führte in einer Studie (Horn L et al. N Engl J Med. 2018;379(23):2220-9) die Immuntherapie zusätzlich zur Chemotherapie mit Carboplatin und Etoposid in der Erstlinie zu einem leicht verbesserten progressionsfreien Überleben (median 5,2 gegenüber 4,3 Monate bei Chemotherapie alleine). Dies übersetzte sich in einen signifikanten Vorteil im Gesamtüberleben, das median bei 12,3 Monaten gegenüber 10,3 Monaten bei Chemotherapie alleine lag (Hazard Ratio für Tod 0,70; 95%-Konfidenzintervall 0,54–0,91; p = 0,007).

Wie Prof. Wolfgang Schütte, Chefarzt am Krankenhaus Martha-Maria in Halle-Dölau, betonte, profitierten viele Subgruppen. Allerdings scheinen ausgerechnet jüngere Patienten (< 65 Jahren) keinen Vorteil von der Therapie zu haben. „Wir wissen noch nicht, wie wir damit umgehen sollen“, gab er zu.

Patienten mit Hirnmetastasen scheinen ebenfalls nicht von der Therapie zu profitieren — hier sieht Schütte aber eine Chance für einen Vorteil der Immuntherapie-Kombination, wenn die Hirnmetastasen durch eine gezielte Bestrahlung kontrolliert werden. Für Patienten mit Lebermetastasen ist seiner Ansicht nach eine Kombination mit einem VGEF-Hemmer zu wünschen. Sein Resümee angesichts der begrenzten Möglichkeiten der SCLC-Therapie: „Wir müssen fordern, dass Atezolizumab in dieser Indikation rasch zugelassen wird!“