Die Infektion mit Rhinoviren (RV) ist die häufigste Ursache für Erkältungen allgemein und Exazerbationen bei Asthma- und COPD-Patienten. Der Erfolg einer Infektion wird stark durch das Andocken des Rhinovirus an die Oberflächenproteine der Wirtszellen beeinflusst. Jetzt wurden humane Bronchialepithelzellen daraufhin untersucht, welche Effekte der Pelargonium-Extrakt EPs® 7630 bei einer Infektion mit Rhinoviren erzeugt. Dazu wurden primäre humane Bronchialepithelzellen aus endobronchialen Biopsien isoliert (von Gesunden, Asthmatikern und COPD-Patienten). Diese Epithelzellen wurden mit oder ohne Zugabe von Pelargonium-Extrakt mit Rhinoviren (RV-16) infiziert. Dabei zeigte sich, dass EPs® 7630 die Andockproteine der Zellmembran ICOS und C1qR herunterregelte. Zudem wurden Abwehrproteine der Wirtszellen (β-Defensin-1 und SOCS1) hochreguliert. Der Effekt war dosisabhängig bei Zellen aller 3 Patientengruppen. Die Infektion der Bronchialepithelzellen mit RV-16 wurde durch den Extrakt verringert und die Zellen vor dem virusinduzierten Zelltod gerettet, so die die Autoren.

Der Pelargonium-sidoides-Extrakt EPs® 7630 (enthalten in Umckaloabo® ) wird bei akuten Atemwegsinfekten und als Zusatztherapie für Asthma- und COPD-Patienten eingesetzt. So wurde etwa gezeigt, dass der Extrakt die bakterielle und virale Infektion bei Asthma im Kindesalter reduziert und die Symptome in den oberen Atemwege lindert. Gegen ein breites Spektrum von Atemwegsviren wurden Effekte von EPs® 7630 berichtet, jedoch ist der zugrundeliegende Mechanismus noch nicht völlig verstanden, so die Autoren. Die In-vitro-Studie bringt hier weitere Erkenntnisse.

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Pelargonium sidoides ist eine Heilpflanze aus Südafrika mit schönen Blüten. Der Arzneiextrakt entstammt jedoch ihren Wurzeln.

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