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Zu den Hindernissen bei der COPD-Therapie gehört, dass Patienten nicht dabei bleiben.

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Eine COPD wird zu selten und zu spät diagnostiziert, sagte Prof. Claus Vogelmeier vom Uniklinikum Gießen-Marburg. Allerdings ist das nicht der einzige Grund für die ungenügende Symptomkontrolle bei vielen Betroffenen. Viele Patienten mit COPD seien trotz Behandlung symptomatisch, und das weitgehend unabhängig von der Lungenfunktion. Als Gründe für die unzureichende Symptomkontrolle nannte der Pneumologe häufige Verordnungen entgegen der Leitlinien-Empfehlungen – z. B. zu oft inhalative Kortikosteroide (ICS) – sowie schlechte Therapieadhärenz.

„Non-Adhärenz ist in der COPD-Therapie die Norm“, sagte Dr. Claudia Münks-Lederer, Knappschaftskrankenhaus in Recklinghausen. 20–30 % der Patienten würden erst gar nicht mit einem neu verordneten Medikamentes beginnen, viele brächen die Therapie wieder ab oder nähmen die Medikamente nur unregelmäßig. Hinzu kämen häufige Fehler beim Gebrauch der Inhalationsgeräte.

Die duale Bronchodilatation mit lang wirksamen Bronchodilatatoren (LABA / LAMA) sei eine wichtige Säule der COPD-Dauertherapie, sagte PD Dr. Christian Gessner, niedergelassener Pneumologe in Leipzig. ICS sollten abhängig von Exazerbationshäufigkeit und Eosinophilenzahl im Blut verordnet werden. Bei der Wahl von Medikamenten und Device sollten möglichst auch die Patientenwünsche berücksichtigt werden. Manche Patienten wünschen sich nach Erfahrung von Gessner z. B. wegen in der zweiten Tageshälfte zunehmender Beschwerden eine weitere abendliche Anwendung der Dauertherapie, sodass Medikamente wie die zweimal täglich zu verabreichende Fixkombination Aclidinium/Formoterol (Brimica® Genuair®) vorteilhaft seien.