In Gruppe C ist die LABA/LAMA-Kombination erste Wahl als Eskalationsstufe, wenn ein LAMA allein nicht reicht. In Gruppe D wird sie für den Therapiestart empfohlen, mit Eskalation im weiteren Verlauf, falls nötig. Dies berichtete der Leiter des wissenschaftlichen Komitees der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD), Prof. Claus Vogelmeier, Uniklinikum Gießen/Marburg. Um einen Patienten einer Gruppe A–D nach GOLD zuzuordnen, müssen künftig nur noch Exazerbationsfrequenz und Symptomatik erfasst werden. Für letztere empfiehlt Vogelmeier insbesondere den COPD Assessment Test (CAT). Patienten der Gruppe A und B haben 0–1 Exazerbationen ohne stationäre Therapie; Gruppe A hat wenige (CAT < 10), Gruppe B deutliche Symptome (CAT ≥ 10). Die Gruppen C und D fassen die Patienten mit häufigen oder schweren Exazerbationen zusammen, jeweils unterteilt in solche mit wenigen (Gruppe C: CAT < 10) oder vielen Symptomen (CAT ≥ 10). Die Lungenfunktionsmessung ist für die Therapiewahl zwar nicht mehr nötig, behält aber fundamentale Bedeutung in Diagnostik und Verlaufskontrolle.

Der Einsatz von inhalativen Steroiden wurde eingeschränkt, so Vogelmeier. Als Gründe nannte er Wirksamkeitsdaten, und hier vor allem die Unterlegenheit der ICS/LABA-Kombination vs. der dualen Bronchodilatation in der FLAME-Studie. Hinzu kommt das erhöhte Pneumonierisiko mit ICS. Etwa jeder zweite COPD-Patient in Deutschland erhalte ICS, das sei entschieden zu viel, so Vogelmeier.

Eine gut untersuchte Option eines dualen Bronchodilatators mit einfach zu handhabendem Inhalator sei Aclidinium/Formoterol (Brimica® Genuair®), sagte Dr. Volker Töpfer, Ulm. Die zweimal täglich anzuwendende Fixkombination verbessere die Lungenfunktion stärker als die Einzelkomponenten oder eine ICS/LABA-Kombination und verschaffe Patienten eine schnelle und 24 Stunden spürbare Wirkung. Vor allem in den Morgenstunden linderte die Therapie die Symptome wie Husten, Verschleimung und Atemnot. So wurden die Patienten morgens aktiver als mit Placebo oder Monotherapien mit Aclidinium bzw. Formoterol.