Bevor der Einsatz eines Antikörpers erwogen werde, müsse die Diagnose „unzureichend kontrolliertes schweres Asthma bronchiale“ gesichert sein, betonte Dr. Peter Killian, medizinischer Fachbereich bei GSK. Dies ist der Fall, wenn der Patient trotz hoher ICS-Dosen und weiterer Asthmakontrollmedikation und ggf. oraler Steroidmedikation eine schlechte Symptomkontrolle (Asthmakontrolltest < 20) oder eine dauerhafte Obstruktion (FEV1 < 80 %) hat sowie zwei oder mehr schwere Asthmaanfälle pro Jahr erleidet. Probleme mit der Inhalationstechnik und der Adhärenz müssen ausgeschlossen, Risikofaktoren und Trigger beseitigt und Komorbiditäten behandelt werden.

Für den „Phänotyp schweres allergisches Asthma“ sprechen: Assoziation mit allergischer Sensibilisierung, hohe IgE-Konzentration, früher Krankheitsbeginn, allergische Komorbidität, positive Familienanamnese. Für solche Patienten sei Omalizumab eine effektive Therapie, so Killian. Sie reduziert Exazerbationen, Symptome und Steroidbedarf und verbessert die Lebensqualität.

Hinweise für den Phänotyp „schweres eosinophiles Asthma“ sind Bluteosinophilie, keine Assoziation mit allergischer Sensibilisierung, niedriges IgE, später Krankheitsbeginn, Komorbidität wie nasale Polypen, Rhinosinusitis, Reflux. Dies sind die richtigen Patienten für IL-5-Antikörper wie Mepolizumab (Nucala®). Dieser halbiert die Häufigkeiten von Exazerbationen und den Steroidbedarf. Zudem verbessere er Lungenfunktion, Asthmakontrolle und Lebensqualität, berichtete Killian.

Reslizumab ist eine Alternative mit ähnlicher Effektivität, aber erst ab Eosinophilen-Zahlen über 400/µl untersucht (Mepolizumab ab 150/µl).

Etwa 30 % der Patienten mit schwerem Asthma bronchiale lassen sich nicht eindeutig zuordnen, wenn z. B. erhöhte IgE-Werte und erhöhte Eosinophilen-Zahlen vorliegen. In diesen Fällen müsse man ausprobieren, welcher Antikörper am besten hilft, so Killian.

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Je nach Asthmatyp kann ein anderer Antidkörper therapeutisch der beste sein.

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