„Auf diese Studie haben wir jahrelang gewartet“, so Prof. Eckard Hamelmann, Ruhr-Universität Bochum. Denn die (noch unpublizierte) Grazax®-Asthma-Prevention-(GAP-)Studie belege erstmals, dass sich der Entwicklung von Asthmasymptomen vorbeugen und die Symptomatik der Gräserpollenallergie anhaltend lindern lasse. „Das ist ein Durchbruch“, sagte der pädiatrische Allergologe. In die randomisierte, doppelblinde, kontrollierte Studie wurden 812 Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren an 101 Zentren in 11 europäischen Ländern eingeschlossen. Alle hatten zu Beginn der Studie relevante Symptome einer Gräserallergie (allergische Rhinokonjunktivitis), aber keine Asthmasymptome. Sie erhielten ein standardisiertes Allergenpräparat aus Gräserpollen von Wiesenlieschgras (Phleum pratense, Grazax®) oder Placebo. An die dreijährige Behandlung schloss sich eine zweijährige doppelblinde Nachbeobachtung an. Beim Kongress der Europäischen Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI) in Wien wurden nun aktuelle Daten daraus vorgestellt. Zwei Jahre nach Abschluss der Behandlung zeigte sich, dass die Immuntherapie den Anteil der Patienten mit Asthmasymptomen (Giemen, Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit oder Husten über >10 Tage) oder mit Anwendung von Asthmamedikamenten (z.B. systemische oder inhalative Kortikosteroide) deutlich verringert hatte (OR: 0,66, p<0,05). Zudem sankt mit Verum auch der Teil an Patienten, die in der gesamten fünfjährigen Studie Asthmasymptomen hatten (OR: 0,71, p<0,05). Dieser Effekt wurde besonders während der zweijährigen Phase nach Behandlungsschluss beobachtet (OR: 0,55, p<0,05). Es ließ sich jedoch kein Effekt bzgl. der Zeit bis zur Erstdiagnose einer reversiblen Lungenfunktionsstörung belegen, weshalb der primäre Endpunkt der Studie nicht erreicht wurde.