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IgE hemmt die Virenabwehr durch dendritische Zellen (grün), was Erkältungen fördert.

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IgE spielt eine zentrale Rolle bei allergischen Entzündungsreaktionen, da es auf verschiedene Arten in die Immunantwort eingreift. Durch seine Bindung an dendritische Zellen erleichtert es die Allergenpräsentation in vivo. Zudem wird bei seiner Anwesenheit die Interferon-alfa-Bildung von dendritischen Zellen gehemmt, sodass die virale Abwehr z.B. von Rhinoviren beeinträchtigt wird. Dies erklärt die saisonale Häufung von Asthmaexazerbationen im Herbst. Omalizumab (Xolair®)blockiert IgE und stoppt so die Entzündungsreaktionen. In einer gepoolten Analyse von 8 Pilotstudien zeigte sich mit Omalizumab eine konsistente Reduktion von Asthmaexazerbationen.

Einen Beweis für die Wirksamkeit dieses Behandlungskonzepts lieferte die PROSE-Studie. In dieser Studie wurden Kinder mit persistierendem schwerem allergischem Asthma zunächst von November bis Juli 4–9 Monate behandelt, bis ihr Asthma kontrolliert war. Danach erhielten sie 4–6 Wochen vor Schulbeginn Omalizumab oder vermehrt inhalative Steroide, dann wurde der Einfluss der Therapie auf den herbstlichen Gipfel der Asthmaexazerbationen geprüft.

Durch Omalizumab konnten die Exazerbationen im Vergleich zu Placebo halbiert werden, so Prof. William W. Busse, University of Wisconsin, School of Medicine in Madison (WI/USA). Die inhalativen Steroide hatten dagegen keine präventive Wirkung. „Wir erklären uns diese Wirkung so, dass Omalizumab dendritische Zellen wieder in die Lage versetzen, Interferon-alfa zu produzieren und so virale Infektionen abzuwehren“, sagte Busse.

Inzwischen ergaben mehrere klinische und Praxisstudien, dass Omalizumab Asthmaexazerbationen und den Einsatz von Kortikosteroiden verringern kann und die Lebensqualität bei Kindern und Erwachsenen mit schwerem allergischem Asthma verbessert.