Beim europäischen Lungenkongress ERS 2016 berichteten Autoren des Imperial College in London über eine von der British Lung Foundation unterstützten Studie mit 140.000 Frauen, bei denen sowohl Daten über die Lungenfunktion als auch Informationen über den Menopausen-Status vorlagen. Sie untersuchten Assoziationen zwischen den Lungenfunktionsparametern FEV1, FVC, der spirometrischen Restriktion (FVC < LLN) sowie der Atemwegsobstuktion (FEV1/FVC < LLN), setzten dies in Beziehung zum menopausalen Status bzw. dem Alter bei der Menopause und schlossen den Einfluss des Rauchens statistisch aus.

In der „mit Abstand größten Studie zu dieser Fragestellung“ stellte sich heraus, dass Frauen schon mit einer natürlichen Menopause einen deutlichen Verlust der Lungenfunktion erfahren. Ihr FVC war im Schnitt um 42 ml niedriger und ihr FEV1 im Schnitt um 34 ml niedriger als bei prämenopausalen Frauen. Die Wahrscheinlichkeit für eine im Altersdurchschnitt niedrigere Lungenfunktion war um 27% erhöht, nach Hysterektomie um 31–36%.

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Welche praktische Konsequenz aus einem Studienergebnis zu ziehen ist, lässt sich freilich oft trefflich diskutieren.

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Frauen mit einer Menopause vor dem 45. Lebensjahr wiesen im Alter über 60 Jahren ein um 20% erhöhtes Risiko für eine erniedrigte Lungenfunktion auf als Frauen mit einer Menopause im Alter von 48–53 Jahren.