Wie wichtig eine sorgfältige Untersuchung aller Körperregionen ist, zeigt folgender Fall. Als eine ältere, demente Patientin mit unklarem Fieber zur stationären Aufnahme kam, wurde zunächst der Verdacht auf eine Bronchopneumonie geäußert. Erst am Folgetag fiel eine Gesäßschwellung auf ...
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Eine 72-Jährige mit seniler Demenz wurde wegen unklaren Fiebers mit leichter Dyspnoe/Tachypnoe stationär eingewiesen. Eine eigene Anamnese konnte nicht erhoben werden. Vom diensthabenden Arzt wurden feinblasige klingende Rasselgeräusche über dem rechten Lungenunterfeld auskultiert und im Röntgen dort fragliche beginnende Infiltrationen beschrieben. Die Entzündungswerte waren erhöht: BSG 54/86 mm n.W., 15.800 Leukos/nl, CRP 16 mg/dl. Diagnose: Bronchopneumonie. Es wurde eine Antibiose mit Cephalosporin eingeleitet. Am nächsten Tag wurde vom Pflegepersonal eine rot-blaue, überwärmte Schwellung am linken Gesäß entdeckt, die schmerzte. Bei der Sonografie fand sich ein großes Flüssigkeitsdepot: ein intraglutealer Abszess. Die genauere Befragung der Angehörigen ergab, dass die Frau ca. 1 Woche zuvor gestürzt war. Anzunehmen ist, dass sie sich ein Hämatom zugezogen hatte, das sich infizierte. Der Abszess wurde drainiert und heilte komplikationslos ab.
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Stiefelhagen, P. Fehldiagnose durch unvollständigen Check. Pneumo News 8 (Suppl 7), 6 (2016). https://doi.org/10.1007/s15033-016-0472-0
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