Die „MITRA“-Studie (Virchow et al. in Revision) eröffnet neue Horizonte in der spezifischen Immuntherapie bei Asthma. Bisher, so Prof. Marek Lommatzsch, Rostock, kam diese nur bei gut kontrollierten Patienten mit klarer Expositions-Symptom-Korrelation zum Einsatz. Zudem gab es für die sublinguale Therapie bei Asthma bislang kaum klinische Studiendaten.

Vor diesem Hintergrund sei MITRA ein Meilenstein: Erstmals wurden Patienten mit nicht gut kontrolliertem Asthma eingeschlossen. Sie litten an Asthma und allergischer Rhinitis auf dem Boden einer Hausstaubmilben-allergie, bei der Exposition und Symptomatik oft nicht gut korrelieren. Primärer Endpunkt war erstmals die Häufigkeit von Asthma-Exazerbationen.

834 Patienten mit ICS-Monotherapie nahmen in drei Gruppen teil: In zwei Gruppen wurde über 18 Monate eine spezifische sublinguale Immuntherapie mit 6 bzw. 12 SQ-HDM (Acarizax®, Fa. ALK Abello) durchgeführt, die dritte Gruppe erhielt Placebo. Die Patienten wurden zwölf Monate lang mit ihrer ICS-Dosis behandelt. In den folgenden sechs Monaten wurden die ICS schrittweise reduziert.

Ergebnis: Die SLIT erwies sich bei den Patienten als sicher und wirksam, die Zeit bis zur ersten Asthma-Exazerbation wurde in beiden Verumgruppen signifikant verzögert. Lommatzsch: Aufgrund dieser Ergebnisse werden wir in Zukunft wahrscheinlich wesentlich mehr Asthmapatienten mit einer spezifischen Immuntherapie behandeln können.