Bis vor kurzem war eine ICS/LABA-Kombination das Wirksamste, was wir COPD-Patienten anbieten konnten, erläuterte Prof. Marek Lommatzsch von der Universitätsklinikum Rostock bei der Einführungs-Pressekonferenz. Die Kombination mit der Steroid-Komponente ist v.a. bei Asthma indiziert, bei COPD hingegen nur dann, wenn der Patient unter häufigen Exazerbationen leidet. Für viele COPD-Patienten stellt ein LABA/ICS-Präparat somit eine Überbehandlung dar, die Nebenwirkungen verursachen kann.

Wie wir heute wissen, ist eine LAMA/LABA-Kombination sinnvoller, so Lommatzsch. Die beiden bronchodilatatorischen Wirkprinzipien ergänzen sich und sorgen für eine deutlich stärkere Verbesserung der Lungenfunktion als eine Therapie mit den Einzelsubstanzen bzw. der Kombination aus ICS/LABA.

Die Überlegenheit gegenüber den Monotherapien dokumentieren die Zwillingsstudien ACLIFORM und AUGMENT, berichtete Dr. Jutta Baier, Institut für Atemwegsforschung in Wiesbaden. 2600 COPD-Patienten wurden 24 Wochen lang behandelt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kombination im Vergleich zu den Monotherapien einen besseren Einfluss auf Symptomkontrolle und Lungenfunktion hatte und auch die Exazerbationsrate senkte.

Auf dem Markt verfügbar sind bereits zwei LAMA/LABA-Fixkombinationen zur einmal täglichen Applikation. Patienten mit ganztägiger Luftnot benötigen mitunter eine weitere Dosis am Tag, erklärte Lommatzsch. Manche Patienten profitieren davon, wenn sie abends einen zusätzlichen Hub nehmen, der sie besser durch die Nacht bringt. Für diese ist die neue Kombination eine gute Option.

Brimica® wird wie Bretaris® (Aclidinium) mit dem Genuair® inhaliert, mit dem COPD-Patienten sehr gut zurechtkommen, sagte der in Köln niedergelassene Pneumologe Prof. Justus de Zeeuw. Der vorbefüllte Zweischritt-Inhalator ist sehr einfach zu bedienen, bietet kaum Fehlerquellen, und gibt dem Patienten akustisch und optisch Feedback, wenn er richtig inhaliert hat.