Prof. Roland Buhl vom Uniklinikum Mainz stellte die Therapiestufen der Asthma-Schweregrade und aktuelle Erkenntnisse dazu vor. Neu in den Empfehlungen der Global Initiative for Asthma (GINA) 2014 sei die Überlegung, schon bei Schweregrad 1 ein ICS in niedriger Dosis zu erwägen [1]. Bei leichtem bis moderatem Asthma kann eine Fixkombination aus ICS/LABA, etwa Budesonid/Formoterol (Symbicort®), regelmäßig oder bei Bedarf genutzt werden. Mit beidem lasse sich Asthma gut kontrollieren, sodass sich ein genügend großer Ermessungsspielraum für den Einzelfall ergebe. Mit fixen ICS/Formoterol-Kombinationen als Erhaltungs- und Bedarfstherapie reduziere sich zudem im Vergleich zur konventionellen Asthmatherapie das Risiko für Exazerbationen — sie seien deshalb für instabile Patienten mit hohem Exazerbationsrisiko zu empfehlen.

Zur Abgrenzung von Asthma und COPD bzw. der Mischform „Asthma COPD Overlap Syndrome“, ACOS, referierte Prof. Christian Taube vom University Leiden Medical Center, Niederlande. Die These gemeinsamer genetischer Grundlagen von COPD und Asthma habe eine Genomanalyse widerlegt [2]. Jedoch sei auch bei ca. 5–20% der COPD-Patienten eine Th2-Signatur erkennbar, die mit einer schlechteren Lungenfunktion und erhöhten Zahl Eosinophiler im Blut assoziiert seien. Womöglich, so Taube, eigneten sich die Th2-Signatur und die Bluteosinophilen als Parameter für die Schwere des ACOS. Letztere neigen verstärkt zu Exazerbationen und Hospitalisierungen infolge Exazerbation. Bei der Therapie stehe neben der Bronchodilatation immer auch die Antiinflammation im Vordergrund. Die Studienlage lasse eindeutige Schlüsse zum ACOS aber nicht zu.