Die Aorta ist ein zentral wichtiges Organ, leider führen aortale Erkrankungen sehr rasch und häufig zu lebensbedrohlichen Zuständen der Erkrankten. Obwohl die verschiedenen Formen der Aortenerkrankungen häufig in der Bevölkerung auftreten und mit einer erheblichen Morbiditäts- und Mortalitätslast vergesellschaftet sind, bleiben unsere Kenntnisse über die zugrundliegenden Mechanismen sehr limitiert. Auf der einen Seite gibt es familiär gehäuft auftretende Erkrankungen mit Anomalitäten in der Extrazellulärmatrix und der zellulären Komposition der Aorta. Andererseits gibt es erworbene Aortenerkrankungen vor dem Hintergrund einer genetischen Prädisposition, die sich durch die Akkumulation von exogenen Risikofaktoren wie Hypercholesterinämie auszeichnen und bei welchen es durch chronische Entzündungsprozesse zu Veränderungen der Aortenklappe und der Aortenwand kommt. Hier die genauen Mechanismen zu verstehen ist Grundlage einer besseren Früherkennung, Behandlung und schließlich Prävention. Bislang sind wir traurigerweise nur in der Lage, den Endzustand der jeweiligen Aortenerkrankung zu reparieren, und zwar dies mit relativ groben Vorgehensweisen von Operation bis Intervention. Das betrifft die Aorteninsuffizienz, die zumindest zunehmend auch interventionellen minimal-invasiven Vorgehensweisen zugänglich wird, aber auch das Aortenaneurysma und die Aortendissektion.

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© Zephyr / Science Photo Library

Mittels Computertomografie-Angiografie können Blutgefäße beurteilt und Insuffizienzen, Dissektionen oder wie in diesen Fall Aneurysmen (Schwellung oben Mitte rechts in der Aortenspindel) diagnostiziert werden.

Neben der Diskussion der zugrunde liegenden Mechanismen wollen wir in diesem Heft mit Ihnen die modernsten Therapieverfahren dieser Erkrankungen diskutieren, wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre.

Mit kollegialen Grüßen,

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Prof. Dr. Georg Nickenig Medizinische Klinik u. Poliklinik II Universitätsklinikum Bonn