_ In die medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz kommt Bewegung. Nach Sacubitril/Valsartan und Dapagliflozin hat mit dem oralen Stimulator der löslichen Guanylatcyklase Vericiguat ein weiteres neues Medikament einen positiven Effekt auf die Prognose von Patienten mit Herzinsuffizienz und reduzierter Auswurffraktion gezeigt.

Die lösliche Guanylatcyclase (sGC) und der Stickstoffmonoxid (NO)-Signalweg spielen in der Pathophysiologie der Herzschwäche eine wichtige Rolle, erläuterte Prof. Frank Edelmann, Leiter der Clinical Research Unit CVK an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie, Charité Berlin. Bei Herzschwäche mangelt es an NO, die lösliche Guanylatcyclase wird entsprechend nicht ausreichend stimuliert, eine Dysfunktion von Herz und Blutgefäßen sind die Folge.

Vericiguat war bisher in Phase-II-Studien untersucht worden: In der Studie SOCRATES-REDUCED konnte das Medikament in einer Dosierung von 10 mg/d positive Wirkungen auf das NT-pro-BNP bei systolischer Herzschwäche erzielen, so Edelmann (Gheorghiade M et al. JAMA. 2015;314(21): 2251-62). In der Studie SOCRATES-PRESERVED konnte dieser Effekt nicht nachgewiesen werden; allerdings zeigten sich Herzinsuffizienz-Patienten mit erhaltener Pumpfunktion in ihrer Lebensqualität verbessert (Fillipatos G et al. Eur J Heart Fail. 2017; 19(6):782-91).

Schon vor Jahren legten die Entwicklerfirmen Bayer und MSD die Phase-III-Studie VICTORIA auf, die bei gut 5.000 Patienten mit sich verschlechternder systolischer Herzinsuffizienz (Auswurffraktion < 45 %, kürzlich akute Dekompensation) den Effekt von Vericiguat versus Placebo zusätzlich zur Standardtherapie untersuchte. Noch bei den Herztagen äußerte Edelmann, dass die Ergebnisse vielversprechend sein könnten. Inzwischen gab Bayer bekannt, dass die Studie den primären Endpunkt erreichte und somit das Risiko für kardiovaskulären Tod oder Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzschwäche signifikant reduzierte. Details werden bei einem künftigen Herzkongress präsentiert.