Cholesterinwerte, Blutdruck, Body Mass Index (BMI) und Rauchen — diese Risikofaktoren lassen bereits bei Kindern bzw. Jugendlichen auf ihre spätere kardiovaskuläre Gesundheit schließen. In einer Studie mit über 40.000 Kindern, die sie über Jahrzehnte beobachteten, fanden Forscher erstmals verlässliche Hinweise darauf.

Daten aus 7 internationalen Studien

„Während frühere Studien bereits Zusammenhänge zwischen BMI und Rauchen im jungen Alter und späteren kardiovaskulären Erkrankungen fanden, gab es keine Daten zu Blutdruck- und Cholesterinwerten bei Kindern“, so Studienautor Prof. Terence Dwyer von der Universität Oxford. Zudem sei es bisher nicht möglich gewesen, den Einfluss von BMI und Rauchen unter Berücksichtigung von Blutdruck und Cholesterin zu bewerten. Die Forscher um Dwyer nutzten Daten des Internationalen Childhood Cardiovascular Cohort Consortium über die vier oben genannten Risikofaktoren und erhielten so Informationen über rund 40.000 Kinder zwischen drei und 19 Jahren. Diese wurden ab 1971 beobachtet und mit etwa 50 Jahren auf kardiovaskuläre Ereignisse hin untersucht, die zu Klinikaufenthalten oder zum Tod führten.

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Unterstützung bei der thematischen und räumlichen Orientierung war nötig.

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Rauchen bei Jugendlichen erhöhte das kardiovaskuläre Risiko um 77 %

Folgende Assoziationen konnten die Forscher beobachten: Im Vergleich zu gesunden Kindern bedeutete ein um 10 % erhöhter BMI ein um 20 % höheres Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis, das zu einem Krankenhausaufenthalt führte. Stieg der systolische Blutdruck um 10 %, war das Ereignisrisiko um 40 % höher. Ein Anstieg des Cholesterinwerts um 10 % war mit einem um 16 % höheren Risiko assoziiert. Rauchten die jugendlichen Teilnehmer, erhöhte dies das Ereignisrisiko um 77 %. Die Zusammenhänge zwischen den Risikofaktoren und Tod waren denen für kardiovaskuläre Ereignisse sehr ähnlich.

Nach Ansicht von Dwyer zeigt die Studie einen deutlichen Zusammenhang zwischen kardiovaskulären Risikofaktoren bei Kindern und der Wahrscheinlichkeit, im späteren Leben einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. In der Praxis bedeute das, dass Programme zur kardiovaskulären Prävention mehr darauf ausgerichtet sein sollten, einen gesunden Lebensstil bei Kindern zu fördern.