_ Kardiorenale Patienten benötigen eine umfassende interdisziplinäre Versorgung, um Komorbiditäten und therapieassoziierte Komplikationen langfristig unter Kontrolle zu bringen und um ihnen eine leitliniengerechte Behandlung zu ermöglichen.

Zu den häufigsten Komorbiditäten bei Herz- und Niereninsuffizienz zählt Eisenmangel. Neben seiner Bedeutung für den Sauerstofftransport werde Eisen auch zur zellulären Energiegewinnung benötigt, erläuterte PD Dr. med. Mark Lüdde, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel. Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz sei Eisenmangel mit einer erhöhten Mortalität und einer verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit assoziiert. Die europäischen Leitlinien zur Herzinsuffizienz empfehlen bei symptomatischen Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und Eisenmangel eine i. v.-Therapie mit Eisencarboxymaltose (ferinject®). In mehreren klinischen Studien wurde gezeigt, dass Eisencarboxymaltose die durch die Herzinsuffizienz bedingten Symptome sowie Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Patienten verbessern kann. Darüber hinaus ergab eine aktuelle Metaanalyse von vier kontrollierten Studien eine 41%ige Risikoreduktion von kardiovaskulär bedingten Krankenhausaufnahmen und der Mortalität im Vergleich zu Placebo.

Dass kardiorenale Patienten von einer RAAS-Blockade profitieren, ist weitgehend unumstritten. Probleme bereitet aber oftmals ein gefährlicher Anstieg der Serum-Kaliumkonzentration unter RAAS-Inhibitoren auf Werte von > 5,0 mmol/l, berichtete Prof. Thorsten Feldkamp, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel. Die Hyperkaliämie erhöht das Risiko für Hospitalisierungen und Mortalität. Im klinischen Alltag bekämen daher viele kardiorenale Patienten keine ausreichend hoch dosierte RAAS-Inhibitor-Therapie, bemängelte der Nephrologe. Durch die Zulassung von Patiromer (Veltassa®) gebe es aber nun einen Ausweg aus dem therapeutischen Dilemma. Der innovative, nicht resorbierbare, natriumfreie Kaliumaustauscher zeigte in klinischen Studien ein günstiges Nutzen-Risiko-Profil und führte bei täglicher Einnahme zu einer schnellen Senkung der Kaliumspiegel. Die meisten Patienten bleiben unter Patiromer langfristig im Kalium-Zielbereich (3,8 bis < 5,0 mmol/l) — auch unter einer adäquaten Behandlung mit RAAS-Hemmern und dem Aldosteron-Antagonisten Spironolacton.