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In der Rubrik „Literatur kompakt“ werden die wichtigsten Originalarbeiten aus der internationalen Fachliteratur referiert.

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In der offenen multizentrischen Parallelgruppenstudie wurden 4.146 Patienten mit stabiler Angina pectoris auf eine Standarddiagnostik mit kardialer Computertomografie mit Angiografie der Koronarien (CTA) gegenüber einer alleinigen Standarddiagnostik randomisiert. Die durchgeführte Diagnostik und Therapie sowie die klinischen Ergebnisse wurden über einen Zeitraum von drei bis sieben Jahren nachverfolgt. Der primäre Endpunkt wurde als kardialer Tod oder nicht tödlicher Myokardinfarkt nach fünf Jahren definiert.

Die mittlere Nachbeobachtungsdauer betrug 4,8 Jahre. Die 5-Jahres-Inzidenz des primären Endpunkts war in der CTA-Gruppe signifikant niedriger als in der Standardgruppe (2,3 vs. 3,9 %; p = 0,004). Die Raten an invasiven Prozeduren (Koronarangiografie, Koronarintervention) waren in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar. Die Gruppe mit CTA erhielt jedoch in größerem Umfang präventive oder antianginöse Therapien. Die Raten der kardialen und nichtkardialen Todesfälle waren in beiden Gruppen vergleichbar.

Kommentar

Der Einsatz der Koronar-CT kann die Prognose von Patienten mit dem Leitsymptom einer stabilen Angina pectoris verbessern, ohne über einen Zeitraum von fünf Jahren zu mehr Koronarangiografien / -interventionen zu führen. Diese Effekte sind mutmaßlich Folge einer besseren und früheren Identifizierung von Patienten mit relevanter koronarer Herzerkrankung durch die Verwendung der CTA, denen dann häufiger präventive Maßnahmen wie die Einnahme von Acetylsalicylsäure oder Statinen empfohlen werden können.

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Prof. Dr. med. Peter W. Radke