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„In bestimmten Situationen könnten interventionelle Verfahren eine Alternative zu NOAK sein.“

Georg Nickenig

Medizinische Klinik und Poliklinik II Universitätsklinikum Bonn

Ein Schlaganfall ist ein katastrophales Ereignis, das sehr häufig mit hoher Morbiditäts- und Mortalitätslast einhergeht. Häufig sind die Ursachen des Schlaganfalls im kardiovaskulären Bereich zu suchen. Dies reicht von atherosklerotischen Veränderungen in den gehirnversorgenden Blutgefäßen bis hin zu kardioembolischen Ereignissen bei Vorhofflimmern oder auch als gekreuzte Embolie bei dem sehr häufig vorkommenden offenen Foramen ovale.

Die Therapie und insbesondere auch die Prävention von Schlaganfällen bei den oben genannten zugrunde liegenden Erkrankungen ist Gott sei Dank vielfältiger und besser geworden. Hier sind zu allererst die NOAKs zu nennen, die die Antikoagulation bei Patienten mit Vorhofflimmern sehr viel sicherer und wirkungsvoller gemacht haben.

Darüber hinaus gibt es aber auch interventionelle Verfahren, wie z. B. den Vorhofohrverschluss oder auch den Verschluss eines offenen Foramen ovale, die sich in klinischen Studien als erfolgversprechende Alternative vorgestellt haben.

Zu guter Letzt gibt es allerdings immer noch zahlreiche Schlaganfälle, die durch Embolien ausgelöst werden, deren Quellen wir durch herkömmliche Untersuchungen nicht aufdecken können. Auch hier gibt es möglicherweise neue diagnostische und therapeutische Erkenntnisse.

Diese Themen betreffen nicht nur große Patientengruppen, sondern auch verschiedenste Ärztegruppen von Allgemeinmedizinern über Kardiologen bis hin zu Neurologen. Wir haben versucht in diesem Heft dieses interdisziplinäre Thema durch Übersichtsreferate, aber auch durch Kontroversen darzustellen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre.

Mit besten kollegialen Grüßen

Georg Nickenig

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Ein thromboembolischer Schlaganfall kann verschiedene kardiovaskuläre Ursachen haben. Antikoagulation und interventionelle Eingriffe sind wichtige Methoden zur Prävention.

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