figure 1

Gegründet wurde die Stiftung zur Prävention der Arteriosklerose im Oktober 1992 von Prof. Peter Schwandt und seiner Ehefrau, der damaligen Nürnberger SPD-Landtagsabgeordneten Gerda-Maria Haas. Ziel war es, über die Möglichkeiten zur Prävention der häufigsten Todesursache in der entwickelten Welt zu informieren und darüber hinaus einen Beitrag dafür zu leisten, dass die zu dieser Zeit in Nürnberg im Vergleich zu anderen bayerischen Regionen übermäßig hohe Herzinfarktsterblichkeit durch gezielte Prävention im Alltag von Familien bekämpft würde. Die Nürnberger PEP-Studie (PEP = Präventions-Erziehungs-Programm) ist ein gemeindebasiertes prospektives Langzeitprojekt für Familien mit dem Ziel, das kardiovaskuläre Profil aller Familienmitglieder zu erfassen und bei Eltern und Kindern allein durch Lebensstiländerungen die Risikofaktoren zu verbessern.

Zwischen 1993/94 und 2008 nahmen 3.268 Familien mit Erstklässlern, Eltern und Geschwistern teil. Unser Fachpersonal erhob bei ihnen jährlich Daten mit ausführlicher Familien- und lndividualanamnese, Blutuntersuchungen sowie ihr Ernährungsverhalten und das Freizeitverhalten. Anhand der Ergebnisse (Gesundheitspass, Ernährungspass) wurden die Teilnehmer von uns beraten. Zusätzlich wurden jährlich Koch-, Sport- und Gemeinschaftsfreizeitaktivitäten angeboten. Bereits nach einem Jahr Lifestyle-Beratung konnte der Nüchternblutzucker bei Männern um 15 % und bei männlichen Kindern und Jugendlichen um 15,9 % gesenkt werden. Der systolische Blutdruck konnte im Mittel bei den Müttern um 1,9 % und bei den Vätern um 3,2 % gesenkt und die Prävalenz des Buthochdrucks z. B. bei den Vätern um 6,2 % und bei den Müttern um 4,4 % verringert werden. Insgesamt ist festzustellen, dass die PEP-Familien in Nürnberg bereits den Beleg dafür erbracht haben, dass eine Verbesserung des persönlichen Lebensstils allein ausreicht, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachweislich zu senken.