_ Ranolazin hat als Antianginosum bei Diabetikern einige Vorteile: Es reduziert zusätzlich zur Standardtherapie bei Diabetikern die Zahl der Angina-pectoris-Attacken stärker als bei Nichtdiabetikern, sagte Prof. Diethelm Tschöpe, Diabeteszentrum Bad Oeynhausen. So ging bei Diabetikern die Zahl der wöchentlichen Attacken mit 750 mg Ranolazin täglich von 3,0 auf 2,1 zurück, mit 1.000 mg (in Deutschland nicht zugelassen) sogar auf nur 1,0. Die Zahlen für Nichtdiabetiker: von 3,4 auf 2,6 bzw. 2,5. Auch der Verbrauch kurzwirksamer Nitrate ging bei den Diabetikern stärker zurück.

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Aus Angst vor Angina-pectoris-Attacken verzichten manche Patienten auf körperliche Aktivität.

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Weiterer positiver Nebeneffekt von Ranolazin (Ranexa®) bei Typ-2-Diabetikern: Der HbA1c-Wert sinkt um 0,5 Prozentpunkte bei 750 mg täglich und 0,72 Prozentpunkte bei 1.000 mg, so Tschöpe. Zudem erreichten unter Ranolazin mehr Patienten den HbA1c-Zielwert von unter 7 %, sagte der Endokrinologe.

Dabei sei die Therapie mit der Substanz sicher, es gebe keine vermehrten Hypoglykämien, ergänzte Prof. Ralf Dechend, Helios-Klinikum Berlin-Buch und Charité Berlin. So lag die Hypoglykämierate bei Patienten in der Ranolazin-Gruppe bei 2,5 % und in der Placebogruppe bei 2,6 %.

Betablocker seien zurückgestuft worden, sie führten zu einer Gewichtszunahme und unter einer Insulintherapie vermehrt zu Hypoglykämien, sagte Dechend. Aus Angst vor einer Unterzuckerung machten diese Patienten dann keinen Sport mehr, so die Erfahrungen von Dechend.