_ Bei der Betreuung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz kommt es darauf an, eine drohende Dekompensation möglichst frühzeitig zu erkennen. Eine kontinuierliche Druckmessung in der A. pulmonalis könnte dabei hilfreich sein.

Insbesondere in ländlichen Gebieten mit geringer Fachärztedichte kommt der telemedizinischen Begleitung von Patienten mit Herzinsuffizienz immer mehr Bedeutung zu. Oft kommen Patienten erst mit fortgeschrittenen Symptomen der Dekompensation zum Arzt und häufige Rehospitalisierungen gehen mit einer schlechteren Prognose einher. Für eine rein telefonische Betreuung mit der Übermittlung von einfachen Parametern wie Gewicht oder Herzrhythmus konnte jedoch keine Senkung der Hospitalisierungsrate oder Mortalität gezeigt werden, sagte Prof. Burghard Schumacher vom Westpfalz-Klinikum Kaiserlautern.

Bei beginnenden Ödemen und Gewichtsanstieg steht die Dekompensation meist schon unmittelbar bevor. Ein Druckanstieg in der A. pulmonalis ist dagegen ein sehr frühes Anzeichen einer drohenden Dekompensation, erklärte der Kardiologe.

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Das Mini-Implantat zur Druckmessung wird direkt in der Pulmonalarterie platziert.

© St. Jude Medical

Das einfach implantierbare CardioMEMS™-HF-System erlaubt eine kontinuierliche Druckmessung in der Pulmonalarterie und eine zuverlässige drahtlose Datenübertragung. In einer Studie mit 550 Herzinsuffizienzpatienten wurde mit dem Pulmonalis-Druckmonitoring plus Anwendung ärztlicher Handlungsalgorithmen innerhalb von sechs Monaten eine Reduktion der herzinsuffizienzbedingten Hospitalisierungen um 28 % im Vergleich zur alleinigen Blindmessung ohne ärztliche Kontrolle erreicht.

Nach 15 Monaten war die Rate um 37 % reduziert, und die Schere ging im Langzeitverlauf noch weiter auseinander. Somit ist zu vermuten, dass sich die Hospitalisierungsrate und die Lebensqualität herzinsuffizienter Pateinten durch ein kontinuierliches Monitoring des Pulmonalarteriendruckes deutlich verbessern lässt, meinte der Kardiologe.