_ Aktuelle Daten aus dem amerikanischen und deutschen Versorgungsalltag bestätigen die Wirksamkeit und Sicherheit des neuen oralen Antikoagulans (NOAK) Apixaban. Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern erlitten unter dem NOAK seltener Schlaganfälle und schwere Blutungen als unter Vitamin-K-Antagonisten (VKA). Eine retrospektive Datenbankanalyse aus dem US-Versorgungsalltag (Medicare System 2010–2015), die bei jeweils 7.695 Patienten die Behandlung mit Apixaban (Eliquis®) und Warfarin verglich, belege das günstige Nutzen-Risiko-Profil des direkten Faktor-Xa-Inhibitors, berichtete Prof. Andreas Schäfer, Medizinische Hochschule Hannover. Die Daten zeigten — ähnlich wie im Kollektiv der Zulassungsstudie ARISTOTLE — eine signifikante Reduktion der Schlaganfälle und systemischen Embolien, der hämorrhagischen Schlaganfälle, der schweren intrakraniellen und der gastrointestinalen Blutungen unter dem NOAK. Dabei sei hier eine höhere Rate an älteren und herzinsuffizienten Patienten sowie an solchen mit Blutungen in der Vorgeschichte beteiligt gewesen.

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Die orale Antikoagulation kann Patienten mit Vorhofflimmern vor einem Schlaganfall schützen.

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Darüber hinaus ständen mit der Auswertung von Krankenversicherungsdaten CARBOS nun erstmals Daten aus dem deutschen Versorgungsalltag zur Verfügung. Von den 35.013 Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern, die neu auf eine orale Antikoagulation eingestellt wurden, erhielten 3.633 Patienten Apixaban und 16.179 Phenprocoumon, die übrigen ein anderes NOAK.

Die Behandlung mit Apixaban war im Vergleich zu Phenprocoumon mit einem niedrigeren Risiko für schwere Blutungen (-44 %) und Blutungen jeglicher Art (-25 %) assoziiert. Apixaban zeigte als einziges NOAK eine signifikante Senkung der gastrointestinalen Blutungen gegenüber Phenprocoumon um 25 %, so Schäfer.

Es sei wichtig, Versorgungsdaten zu erheben — sie könnten die Ergebnisse randomisierter kontrollierter Studien ergänzen, da die Medikamente hier bei einer breiteren Patientenpopulation eingesetzt werden. Für Patienten mit höherem Alter, eingeschränkter Nierenfunktion und hohem Blutungsrisiko sei der Einsatz von Apixaban deutlich effektiver und verträglicher als der Einsatz von INR-geführten VKA, betonte er.